CFP: "Deutsch als Ergänzungssprache der Gesellschaft", Riga (10.04.2022)

Heiko F. Marten's picture

Call for Papers: Symposium „Deutsch als Ergänzungssprache“: Welche Rolle spielt Deutsch in heutigen mehrsprachigen Gesellschaften?

Riga, 02.-03.06.2022

DAAD-Informationszentrum Riga / DAAD-Lektorat an der Universität Lettlands in Kooperation mit der Deutschen Botschaft Riga und der Universität Maribor

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

welche Rolle spielt Deutsch in Ländern, in denen es keine Hauptsprache der Gesellschaft ist, aber präsenter als viele andere Sprachen? Wie, wo und warum gebrauchen oder lernen Menschen Deutsch in solchen Ländern – und wie kann eine Sprache wie Deutsch dort benannt werden? Im Baltikum etwa ist Deutsch heute deutlich weniger bedeutend als die Nationalsprachen Estnisch, Lettisch und Litauisch und es ist auch keine Lingua franca. Dennoch ist es vielerorts sichtbar, basierend auf umfangreichen heutigen wie früheren sprachlichen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Verbindungen zum deutschsprachigen Raum. Deutsch ist zudem eine wichtige Fremdsprache an Schulen und wird zwar von weniger Menschen gesprochen als Englisch und Russisch, aber von mehr Personen als viele andere Sprachen. Auf dieser Grundlage wurde für Deutsch im Baltikum die Bezeichnung „gesellschaftliche Ergänzungssprache“ vorgeschlagen (Marten 2021). Dieses Konzept wurde u.a. im südost- und ostmitteleuropäischen Raum (z. B. Slowenien, Slowakei) aufgenommen und diskutiert. Aber auch in anderen Regionen könnte eine derartige Kategorisierung fruchtbar sein – und als „Labelling“ nicht zuletzt in der Werbung für Deutsch eingesetzt werden.

Vor diesem Hintergrund laden wir herzlich dazu ein, mit uns am 02./03.06.2022 an der Philologischen Fakultät der Universität Lettlands über die Stellung der deutschen Sprache in heutigen mehrsprachigen Gesellschaften zu diskutieren. Unser Symposium möchte in kleinem Kreis Forschungsprojekte, Überlegungen und Konzeptualisierungen zu Deutsch zusammentragen. Als Plenarvortragende konnten wir Albrecht Plewnia (Institut für Deutsche Sprache, Mannheim) für die deutsche Perspektive sowie Vlasta Kučiš (Universität Maribor) für einen slowenischen Blick gewinnen. Zudem werden baltische Kolleg/innen das Thema aus der estnischen, lettischen und litauischen Wahrnehmung beleuchten.

Wenn Sie in Ihrer Lehre oder Forschung zu ähnlichen Themen zur Rolle des Deutschen in mehrsprachigen Gesellschaften in aller Welt arbeiten oder reflektieren – schicken Sie uns gerne bis zum 10.04.2022 einen Abstract in Länge von 200-300 Wörtern an heiko.marten/at/daad.lv. Für jeden Vortrag stehen 20 Minuten plus Diskussion zur Verfügung.

Das Symposium ist Teil einer zweitägigen Veranstaltung aus Anlass der Umstrukturierung des DAAD- Informationszentrums in Riga in einen „Information Point“. Diese findet in Kooperation mit der Universität Lettlands, der Deutschen Botschaft in Riga sowie der Universität Maribor statt. Die Teilnahme am Symposium incl. Kaffeepausen und kleinem Begleitprogramm ist kostenlos. Reise- und Übernachtungskosten müssen von den Teilnehmer/innen jedoch anderweitig finanziert werden. Dr. Heiko F. Marten (Direktor, DAAD-Informationszentrum Riga) / Prof. Dr. Alja Lipavic Oštir (Professorin für Germanistik, Universitäten Maribor und Trnava)


Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Nils Gelker] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu