KONF: »Vom gesicherten und ungesicherten Leben«. Neue Perspektiven auf das Werk des deutsch-jüdischen Schriftstellers Georg Hermann, Wuppertal (24.03. – 25.03.2022)

Christian Klein's picture
»Vom gesicherten und ungesicherten Leben«. Neue Perspektiven auf das Werk des deutsch-jüdischen Schriftstellers Georg Hermann
Internationale Konferenz am 24. und 25. März 2022 in Wuppertal
 
ÜBER DIE TAGUNG
Nach Exil und Ermordung in Auschwitz verschwand Georg Hermanns Werk zunehmend aus den Augen der Öffentlichkeit. Die Tagung will daher anlässlich des 150. Geburtstags Hermanns den Fokus wieder auf ein herausragendes und umfangreiches literarisches Werk lenken, das eine Wiederentdeckung verdient.
Die Tagung will Hermanns Œuvre in seiner Vielschichtigkeit erfassen und neue Perspektiven auf sein Schaffen eröffnen. Dafür sollen insbesondere solche Aspekte in Hermanns Werk und Wirken beleuchtet werden, die in der bisherigen wissenschaftlichen Rezeption weniger Beachtung fanden. Darüber hinaus werden verschiedene bislang eher vernachlässigte Werkgruppen und Rezeptionsfragen fokussiert.
 
TAGUNGSORT
Gästehaus der Bergischen Universität Wuppertal, Rainer-Gruenter-Str. 3, 42119 Wuppertal
 
Finanziert durch die Fritz Thyssen Stiftung
 
 
PROGRAMM
 
Donnerstag, 24. März 2022
 
14.00–14.30
Begrüßung durch PROF. DR. MICHAEL SCHEFFEL (Prorektor für Forschung der Bergischen Universität Wuppertal) und Eröffnung der Tagung
 
14.30–15.15
PD DR. CHRISTIAN KLEIN (Wuppertal): Die Anfänge des Erzählers Georg Hermann
 
15.15–16.00
DR. LUISA BANKI (Wuppertal): »Diese […] zweiunddreißig stillen Jahre«. Zur Bedeutung des Biedermeier für Georg Hermann
 
16.00–16.30 Kaffeepause
 
16.30–17.15
PROF. DR. CHRISTOPH JÜRGENSEN (Bamberg): Georg Hermann als Literaturpolitiker
 
17.15–18.00
PROF. DR. MICHAEL WEDEL (Potsdam): Antikino? Georg Hermann und der Film
 
 
Freitag, 25. März
 
9.30–10.15
PROF. DR. ANETTE WEBER (Heidelberg, per Zoom): Georg Hermanns kunstkritische Arbeiten
 
10.15–11.00
DR. ANTONIUS WEIXLER (Wuppertal): Die Dramen Georg Hermanns
 
11.00–11.30 Kaffeepause
 
11.30–12.15
DR. LOTHAR MÜLLER (Berlin): Die Rose von Jericho. Georg Hermanns Roman Die Nacht des Dr. Herzfeld und die zeitgenössische Debatte über die »Westjuden«
 
12.15–13.00
PD DR. CASPAR BATTEGAY (Basel): »Diese Geschichte, die eigentlich keine Geschichte ist«. Deutsch-jüdische (Nicht-)Geschichte in Georg Hermanns Romanzyklus Die Kette
 
13.00–14.00 Mittagspause
 
14.00–14.45
PROF. DR. GREGOR STREIM (Jena): Der Tod in Etrurien. Antike-Traum und jüdische Selbstreflexion in Georg Hermanns Der etruskische Spiegel (1936)
 
14.45–15.45
PROF. DR. GODELA WEISS-SUSSEX (London): ›allerbester GH‹. Hermanns unveröffentlichter Exilroman Die daheim blieben
 
15.45–16.15 Kaffeepause
 
16.15–17.00
DR. ULRIKE SCHNEIDER (Potsdam): Georg Hermann und sein Werk. Ein Überblick zu den Rezeptionslinien in der DDR
 
17.00–17.30 Tagungsabschluss
 
Abendprogramm am 25. März
 
19.00–20.30
Lesung: Gregor Henze liest aus Der doppelte Spiegel
(die Lesung findet statt in der Begegnungsstätte »Alte Synagoge«, Genügsamkeitstraße, 42105 Wuppertal)
 
 
ÜBER GEORG HERMANN
Georg Hermann, der 1871 als Sohn einer bürgerlich-jüdischen Familie, in Berlin geboren wurde, zählt zu den produktivsten und meist gelesenen deutschen Schriftstellern des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Er veröffentlichte achtzehn Romane, über zwanzig Essaybände, zusätzlich zahllose Artikel und Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften sowie mehrere Dramen. Seine Texte, gleichermaßen Charakter- und Zeitstudien, waren zeitgenössisch hoch geschätzt und sehr beliebt. Sein tragischer Erfolgsroman Jettchen Gebert (1906) und dessen Fortsetzung Henriette Jacoby (1908), in denen Hermann das Leben einer jüdischen Berliner Familie in der Biedermeierzeit erzählt, wurden als »jüdische Buddenbrooks« gefeiert. Hermann avancierte zur Größe im Literaturbetrieb und kulturellen Leben seiner Zeit. In seinen politischen Essays Mitte der 1920er zeigte er sich auch als kritischer Beobachter des zunehmenden Antisemitismus. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden seine Bücher im Mai 1933 verbrannt und Hermann sah sich gezwungen, ins holländische Exil zu gehen. 1943 wurde er deportiert und in Auschwitz ermordet.
 
 
ORGANISATION UND KONTAKT
PD Dr. Christian Klein
Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Neuere deutsche Literaturgeschichte Gaußstraße 20
42119 Wuppertal, chklein@uni-wuppertal.de
Tel. 0202-439-3167, Sekr. 0202-439-3159
 

Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Johannes Schmidt] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu