CFP: Sammelband „Literarische Thematisierung von Mehrdeutigkeit. Eine Literaturgeschichte in Einzeldarstellungen“ (31.05.2022)

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Mehrdeutigkeit wird oft als charakteristisches Merkmal und Wertkriterium literarischer Texte verstanden. Sie kann jedoch auch selbst zum Gegenstand bzw. Thema literarischer Texte werden. Texte können also nicht nur mehrdeutig sein, sondern auch von Mehrdeutigkeit und dem Umgang mit ihr handeln.
Der geplante Sammelband wird sich in literaturhistorischer Perspektive mit Texten dieser Art befassen und will damit einen exemplarischen Überblick darüber liefern, mit welchen literarischen Strategien Mehrdeutigkeit in deutschsprachigen Texten unterschiedlicher literarischer Epochen und Strömungen zum Gegenstand gemacht wurde (z.B. explizite Thematisierung, Gestaltung der plot-Struktur, unzuverlässiges Erzählen, Multiperspektivik, Informationsvergabe und Einsatz von ‚Leerstellen‘, semantische und syntaktische Ambiguität usw.). „Thematisierung“ ist dabei in einem weiten Sinne zu verstehen, so dass beispielsweise auch solche Texte in den Skopus des Sammelbands fallen, die Fragen in Bezug auf Mehrdeutigkeit aufwerfen bzw. Mehrdeutigkeit als solche zu einem interpretationsrelevanten Aspekt machen.
Auch die Funktionen und Effekte, die mit einer Thematisierung von Mehrdeutigkeit verknüpft sein können (z.B. Generierung bestimmter Rezeptionshaltungen, Erzeugung von Spannung usw.), spielen eine zentrale Rolle für den Band.
Mehrdeutigkeit als Thema literarischer Texte soll zwar vorrangig in diachroner Perspektive in den Blick genommen werden, Ziel des Sammelbands ist es jedoch auch, im historischen Durchgang zugleich zu einer Systematisierung von Typen, Funktionen und Techniken der Darstellung von Mehrdeutigkeit in der Literatur beizutragen.

Beiträge sollten sich mit der Analyse bzw. Interpretation thematisierter Mehrdeutigkeit in Texten aus allen Epochen der deutschsprachigen Literatur befassen. Dabei sollten folgende Leitfragen berücksichtigt werden:

  • Inwiefern und auf welche Weise wird in den Texten Mehrdeutigkeit als solche thematisiert?
  • Welche Art von Mehrdeutigkeit wird thematisiert?
  • Welche Funktionen kann man dieser Thematisierung zuschreiben?

Abstracts (inkl. vorläufigen Titels) im Umfang von ca. einer Textseite können bis 31. Mai 2022 an mehrdeutigkeit.idl@hu-berlin.de gesendet werden. Die Abstracts sollen in anonymisierter Form im PDF-Format eingereicht werden, wobei Name und Institution separat im E-Mail-Text angegeben sind. Die Auswahl der anonymisierten Beiträge durch die Herausgeber:innen erfolgt bis zum 30. Juni 2022. Die fertigen Beiträge sollen bis zum 31. März 2023 vorliegen. Der Band wird in der Reihe „Literalität und Liminalität“ des Transcript-Verlags erscheinen (Print und Open Access).

Kontakt: mehrdeutigkeit.idl@hu-berlin.de

Herausgeber:innen: 

Dr. Stefan Descher (Georg-August-Universität Göttingen): stefan.descher@phil.uni-goettingen.de 

Dr. Janina Jacke (Georg-August-Universität Göttingen): janina.jacke@uni-goettingen.de 

Prof. Dr. Eva-Maria Konrad (Humboldt-Universität zu Berlin): eva-maria.konrad@hu-berlin.de 

PD Dr. Thomas Petraschka (Universität Regensburg): thomas.petraschka@ur.de 


Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Johannes Schmidt] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu

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