KONF: „Eins zu eins ist jetzt vorbei“ – Popschreibweisen seit 2000, Bamberg (22.–24.09.2021)

Antonius Weixler's picture

„Eins zu eins ist jetzt vorbei“ – Popschreibweisen seit 2000

veranstaltet von

Christoph Jürgensen (Otto-Friedrich-Universität Bamberg), Denise Dumschat-Rehfeldt (Otto-Friedrich-Universität Bamberg), Stefan Neumann (Bergische Universität Wuppertal) und Antonius Weixler (Bergische Universität Wuppertal)

22.–24. September 2021, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, An der Universität 5, Hörsaal 00.24

Das Verhältnis der künstlerischen Felder zueinander, das Neben- und Ineinander ihrer Logiken und Geschichten, ist gleichermaßen interessant und schwer zu vermessen. Zwei fast zeitgleiche Momentaufnahmen mögen das illustrieren: Während Matthias Politycki in der Folge der Terroranschläge von ‚Nine-Eleven‘ (wie das etablierte Geschichtszeichen für die Anschläge vom 11.9.2001 lautet) einen ‚Relevanten Realismus‘ forderte und sich gegen eine „nur selbstreferenzielle Literatur“ mit ihren „solipsistischen Selbsterkundungen“ wendete, sangen Tocotronic auf ihrem ‚Weißen Album‘: „Eines ist jetzt sicher / eins zu eins ist jetzt vorbei“. Und während in der Folgezeit im literarischen Feld tatsächlich ein neuer Realismus reüssierte (man blicke nur auf die ersten Buchpreisgewinner), wendeten sich die vormaligen Hamburger Schüler von ihrer Sturm- und Drang-Phase im Zeichen juvenilen Protestes gegen die herrschenden Zustände ab und ihrer Kunstphase zu, die bis heute andauert. Auch Blumfeld, um von vielen möglichen Beispielen nur noch ein weiteres zu nennen, hatten ihr Testament der Angst als Dokument der Ästhetisierung und der Gegenwartsflucht zu diesem Zeitpunkt schon geschrieben. Hier setzt unsere Tagung an, bei der es uns um das Wechselverhältnis zwischen den Feldern von Literatur und Popmusik sowie um produktive Grenzübergänge sowie Asynchronitäten zu tun ist.

Mittwoch, 22. September

ab 14.00 Uhr: Ankunft, Registrierung und Come Together

14.30 Uhr: Christoph Jürgensen, Denise Dumschat-Rehfeldt, Stefan Neumann, Antonius Weixler: Begrüßung, Einführung, thematischer Impuls

Sektion 1: Pop und Literatur

15.00 Uhr: Gerhard Kaiser (Göttingen): „Remember when you were young“ – Popmusik in der Gegenwartsliteratur

15.45 Uhr: Anke Detken (Göttingen): Pop und Postdramatik

Kaffeepause

18.00 Uhr: Hendrik Otremba: Lesung

Gemeinsames Abendessen

 

Donnerstag, 23. September

Sektion 2: Pop und Politik

9.30 Uhr: Martin Rehfeldt (Bamberg): „Wir sind einfach gleich wie ihr – von hier.“ Spielarten der Identifikation im Deutschrock der 2000er

10.30–11.00 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr: Immanuel Nover (Koblenz): Das Politische im Pop: Subjektformen, Verfahren und Friktionen

11.45 Uhr: Sascha Seiler (Mainz): Politisierung der deutschen Popmusik im Zeitalter der Globalisierungsangst? Klez.es Album Desintegration

Mittagspause

Sektion 3: Pop und Identitäten

14.30 Uhr: Michael Eggers (Bochum/Köln): Abänderung und Selbstzitat. Reflexive Männlichkeiten in der jüngeren deutschsprachigen Popmusik (Jens Friebe, Faber)

15.15 Uhr: Jens Ole Schneider (Jena): Décadence-Pop. Ästhetizismus und Schwächekult bei Tocotronic nach 2000

16.00–16.30 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr: Niels Penke / Matthias Schaffrick (Siegen): Yeahyeahyeah und Hulapalu. Überlegungen zu den Interjektionen des Pop

17.15 Uhr: Julia Ingold (Bamberg): „I can’t relax in Deutschland“ – Die Diskussion um Patriotismus und deutschsprachige Popmusik um 2006

Gemeinsames Abendessen

 

Freitag, 24. September

Sektion 4: Pop und Wirklichkeit

9.30 Uhr: Stefan Neuhaus (Koblenz): Liebe in Zeiten des Pop. Christian Krachts Eurotrash (2021) und anderes

10.15 Uhr: Denise Dumschat-Rehfeldt (Bamberg): „O du fröhliche Weihnachtsdepression“. Sozialkritik bei Seiler & Speer am Beispiel von Der letzte Schnee

11.00–11.30 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr: Markus Wiegandt (Leipzig): „Arbeit – Krankheit – Tod“. Wirklichkeitserzählungen im Gegenwartspop am Beispiel von Gewalt

Abschlussdiskussion

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Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Lukas Büsse] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu