KONF: 100 Jahre Niederdeutsche Philologie (Rostock, 30. Oktober 2020)

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100 Jahre Niederdeutsche Philologie an der Universität Rostock

Festveranstaltung aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Lehrstuhls für niederdeutsche Sprache und Literatur

 

Zeit: 30. Oktober 2020, 9:30–19 Uhr

Ort: Universität Rostock, Aula, Universitätsplatz 1, 18055 Rostock

Veranstalter: Institut für Germanistik und Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde, Universität Rostock (Andreas Bieberstedt, Doreen Brandt, Christoph Schmitt

Kontakt: andreas.bieberstedt@uni-rostock.de

 

Der Lehrstuhl für niederdeutsche Sprache und Literatur an der Universität Rostock ist nach Hamburg der zweitälteste Lehrstuhl für das Fach Niederdeutsch in Deutschland und kann im Jahr 2020 auf eine 100-jährige ebenso erfolgreiche wie wechselhafte Geschichte zurückblicken. Nach Einrichtung des Lehrstuhls am Germanistischen Seminar aus Anlass des 500-jährigen Universitätsjubiläums im Jahr 1919 nahm der renommierte Dialektologe und Lexikograph Hermann Teuchert zum Wintersemester 1920 als erster Professor für niederdeutsche Sprache und Literatur seine Arbeit an der Universität Rostock auf. Mit dem Namen von Hermann Teuchert verbunden ist insbesondere das Mecklenburgische Wörterbuch, das er zusammen mit dem Volkskundler Richard Wossidlo konzipierte.

 

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Niederdeutschen Philologie an der Universität Rostock veranstalten das Institut für Germanistik und die Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde in Kooperation mit der Stiftung Mecklenburg und dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. am 30. Oktober 2020 ein wissenschaftliches Kolloquium, auf dem sich Vertreter*innen des Fachs sowie benachbarter Wissenschaftsdisziplinen über Entwicklung, Stand und Perspektiven der Niederdeutschen Philologie in Rostock und darüber hinaus austauschen. In den Blick genommen werden in einer Reihe von Vorträgen und Diskussionsrunden Ausgangspunkte, Traditionslinien sowie aktuelle Schwerpunktsetzungen und zukünftige Herausforderungen, um Grundzüge der Fachentwicklung in ihrem wissenschaftsgeschichtlichen, historisch-kulturellen und politischen Kontext auszuleuchten und gemeinsame Aufgabenfelder zu konturieren. Mit einem Abendvortrag zum Thema „Niederdeutsch als Lehrvarietät. Herausforderungen für die Niederdeutsche Philologie im Kontext der aktuellen sprach- und bildungspolitischen Diskussion“ wird das Vortragsprogramm abgerundet. Das Thema trägt der gewachsenen Bedeutung der Disziplin Niederdeutsch im Zusammenhang mit den landespolitischen Bemühungen um ein Schulfach Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern und den damit erhöhten Anforderungen an eine universitäre Lehramtsausbildung im Bereich des Niederdeutschen Rechnung.

 

Das Kolloquium findet zum einen als Präsenzveranstaltung statt. Aufgrund der geltenden Vorschriften zur Einhaltung der Hygiene- und Abstandsmaßnahmen wird die Veranstaltung jedoch nur mit einem begrenzten Kreis an Vortragenden und geladenen Gästen in Präsenz durchgeführt werden können. Zusätzlich bieten wir Interessierten deshalb hiermit zum anderen die Möglichkeit, virtuell an der Veranstaltung teilzunehmen. Anmeldungen zur virtuellen Konferenz nehmen wir sehr gern bis zum 9. Oktober 2020 unter andreas.bieberstedt@uni-rostock.de entgegen. Die Datenschutzkonformität der Veranstaltung, insbesondere ihrer digitalen Bestandteile, gemäß DSGVO ist überprüft und wird 100-prozentig gewährleistet. Im Falle einer Verschlechterung der Pandemiesituation und einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen kann die Veranstaltung kurzfristig von der hybriden auf eine vollständig digitale Form der Durchführung umgestellt werden.

 

Programm

 

9.30–10 Uhr

Begrüßung

Prof. Dr. Andreas Bieberstedt

Dr. Christoph Schmitt

Dr. Doreen Brandt

 

Grußworte

 

10–10.30 Uhr

Eröffnungsvortrag

100 Jahre Niederdeutsche Philologie in Rostock. Ausgangspunkte, Entwicklungslinien, aktuelle Herausforderungen

Andreas Bieberstedt (Rostock)

 

10.30–11.15 Uhr

Netzwerke – Die Rostocker Niederdeutsche Philologie und der Verein für niederdeutsche Sprachforschung

Ingrid Schröder (Hamburg)

 

11.15–11.45 Uhr Pause

 

11.45–12.30 Uhr

Wossidlo-Teuchert online. Potentiale eines digitalen Mecklenburgischen Wörterbuchs und der in WossiDiA sichtbaren Quellen

Christoph Schmitt (Rostock)

 

12.30–13.15 Uhr

Niederdeutsche Philologie in der DDR. Die Dialektaufnahmen der Berliner Akademie der Wissenschaften (1960–1964) und ihre Relevanz für die aktuelle Regionalsprachenforschung und -didaktik

Klaas-Hinrich Ehlers (Berlin)

 

13.15–14.45 Uhr Mittagspause

 

14.45–15.30 Uhr

Von Bruno Claussen zu einer Medienkulturgeschichte des niederdeutschen Liedes

Franz-Josef Holznagel (Rostock)

 

15.30–16.15 Uhr

Niederdeutsch nirgendwo? Neue Perspektiven auf die Geschichte der niederdeutschen Literatur zwischen 1650 und 1800

Doreen Brandt (Rostock/Göttingen)

 

16.15–17.30 Uhr Pause

 

17.30–19 Uhr

Abendvortrag

Niederdeutsch als Lehrvarietät.
Die niederdeutsche Philologie im Kontext der aktuellen sprach- und bildungspolitischen Diskussion

Birte Arendt (Greifswald), Andreas Bieberstedt (Rostock)