Abschlusstagung des trilateralen und interdisziplinären Kooperationsprojekts „Die Nationalsprache der Juden oder eine jüdische Sprache? Die Fragen der Czernowitzer Sprachkonferenz in ihrem zeitgeschichtlichen und räumlichen Kontext" an der Universität Augsburg. Ziel der Tagung ist es, die Debatte um jüdische Nationalsprachen und -literaturen im frühen 20. Jahrhundert im Kontext ihrer Umgebungssprachen und der anderen mittel- und osteuropäischen Nationalismen zu verstehen.
Veranstaltungsort: Universität Augsburg, Alter Postweg 116, Raum Y1002/1003
Dienstag, 24.9.19
17.00 Grußworte
17.15- 18.45 Efrat Gal-Ed (Düsseldorf) : Das Land Jiddisch (Eröffnungsvortrag)
Mittwoch, 25.9.19
Panel I: Jüdische Sprachen und Sprachpolitik
9.00-9.30 Andreas Kilcher (Zürich): Disproportion von Sprache und Nation. Sprachpolitiken im Zionismus um 1900
9.30-10.00 Maren Röger (Augsburg): Imperial Language Policies: Yiddish in the Habsburg and Russian Empire
10.00-10.30 Lea Schäfer (Düsseldorf): Between Multidialectalism and Supraregionalism: The Language Situation of Yiddish in Eastern Europe in the Early 20th Century
11.00-11.30 Kay Schweigmann- Greve (Hannover): Die poetische Konstruktion der Nation – Chaim Zhitlowskys Konzept einer auf der Jiddischen Sprache basierten Kulturnation
11.30-12.00 Caspar Battegay (Basel): Zurück in die Zukunft. Nathan Birnbaums Utopie der Diaspora
Panel II: Konzepte und Kritik nationaler Literaturen
12.15-12.45 Judith Müller (Basel/Beer Sheva): Nationalliteratur oder europäische Literatur in hebräischer Sprache? David Fogel und Gershon Shofman zwischen Hebräisch, Jiddisch und Deutsch
12.45-13.15 Kati Brunner (Berlin): Standortbestimmungen einer ukrainischen Nationalliteratur entlang der Debatte um die bukowinische Autorin Olga Kobylanska
14.30-15.00 Olha Kravchuk (Czernowitz/ Tscherniwzi): Elieser Steinbarg als Bukowiner Dichter
15.00-15.30 Liliana Feierstein (Berlin): Die Hoffnung: Esperanto oder über eine vergessene jüdische Sprachutopie
15.45-16.15 Hans-Joachim Hahn (Aachen) : Das Deutsche als Sprache des Zionismus. Zwischen Selbstverständigung und Sprachwechsel
16.15-16.45 Sebastian Schirrmeister (Hamburg): Broken Hebrew. Linguistic deficiencies and the comic subversion of ‘national’ expectations
Panel III: Sprachkontakt und Sprachenwahl in den jüdischen Gemeinschaften Österreich-Ungarns
12.15-12.45 Andrea Königsmarková (Pilsen/Plzeň): Jüdische Sprache, Mehrsprachigkeit und Sprachpräferenz in der cisleithanischen ,Provinz‘. Das Beispiel der westböhmischen Kleinstadt Spálené Porící/Brennporitschen
12.45-13.15 Petr Kučera (Pilsen/Plzeň): Sprachenwahl und Kulturorientierung bei den Juden in West und Mittelböhmen
14.30-15.00 Štěpán Balík (Budweis/České Budějovice): Elements of Jewish ethnolect in Czech Literature in the 20th and beginning of 21st Century
15.00-15.30 Ágota Nagy (Oradea): Das „Czernowitzerische“ der 1930er: eine deutsch-jiddische Kontaktvarietät als ostmitteleuropäischer Urbanolekt
15.45-16.15 Bohdana Labinska (Tscherniwzi): Schulbildungswesen der Juden in der Bukowina (19.- Anfang 20. Jh.)
16.15-16.45 Ingeborg Fialová (Olomouc): Deutsch als jüdische Sprache? Böhmische und mährische deutschsprachige Literatur jüdischer AutorInnen
Panel IV: Die Czernowitzer Sprachkonferenz und ihre Nachwirkungen
17:15 - 17:45 Francisca Salomon (Iaşi): Die Czernowitzer Sprachkonferenz und ihre Darstellung in Bukowinischen deutschsprachigen und jiddischsprachigen Periodika. Habsburgische und Posthabsburgische Pressediskurse
17:45 - 18:15 Armin Eidherr (Salzburg): Der Nationalsprachendiskurs in jiddischen Dichtergruppen seit 1908
Donnerstag, 26.9.19
Panel V: Sprache und Identität
9:00 - 9:30 Evita Wiecki (München): Auf dem Weg zu einer nationalen Sprache? Die Czernowitzer Konferenz und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Jiddischen
90.30-10.00 Petro Rychlo (Czernowitz/Tscherniwzi): Zu Aleph und Jud“: Jiddische Elemente in der dichterischen Sprache Paul Celans
10.00-10.30 Stefaniya Ptashnyk (Heidelberg): Reflexionen zu Sprache und Identität in der massenmedialen Diskursen in Galizien um die Jahrhundertwende
Panel VI: Standardisierung, Kanonisierung und Statusfragen
11.00-11.30 Martina Niedhammer: Vocabularies as a Symbol of Cultural Power: The Standardization of Yiddish and Belarusian during the 1920s and 1930s
11.30-12.00 Anruo Bao (New York) To Answer Peretz’s Question: On the Canonization of Bergelson through the Relationship between Language and Nationalism
12.00-12.30 Natalia Blum-Barth (Mainz): Vom Experiment zum ästhetischen Projekt: Jiddische Literatur Anfang des 20. Jahrhunderts
14.00-14.30 Malena Chinski (Paris): What does Yiddish mean in French? Approaches to language and translation choices of Yiddish translators in France
14.30-15.00 Vladyslava Moskalets (Lemberg/ Lviv): Search for Yiddish Galicia: Jewish language and identity in interwar travelogues
Panel VII: Jüdische Sprachen und die deutsch-jüdische Literatur
11.00-11.30 Katharina Baur (Augsburg): Paula und Martin Bubers Chassidische Geschichten
11.30-12.00 Boris Blahak (Pilsen/Plzeň): Max Brods ,andragogisch-didaktische‘ Belletristik: konzeptionelles Jiddisch als Wegweiser zur Sprache des modernen Judentums
12.00-12.30 Olha Flachs (Heidelberg): »Bei uns Juden darf man keine deutschen Bücher lesen«. Über das Verbot des Deutschen im ostjüdischen Chassidismus auf der Folie des innerjüdischen nationalen Identifikationskonflikt. Veranschaulicht am Roman von Karl Emil Franzos „Der Pojaz“
14.00-14.30 Sarah Stoll (München) : Auf der Suche nach seinem Leser. Leah Goldbergs “Avedot” als meta-literarischer Roman
14.30-15.00 Jan Kühne (Jerusalem): A Hebrew-German French Kiss. On the Problem of Bilingual Homonymy in German-Jewish Literature
Panel VIII
15.15-15.45 Carmen Reichert (Augsburg): Bobeloshn. Language Debates and Language in Yiddish Autobiographies of Women Writers
15.45-16.15 Stephan Braese (Aachen): „for a national home, but not for a Jewish state“– Mehrsprachigkeit und zionistische Staats-Skepsis im Spiegel einiger Zeugnisse Wolfgang Hildesheimers
(Stand 23.7.)
Das Projekt wird gefördert von der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Mehr Informationen und aktuelles Programm: https://www.philhist.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/germanistik/literaturwissenschaft/prof...
Leitung: Prof. Dr. Bettina Bannasch und Prof. Dr. Alfred Wildfeuer
Für Rückfragen und Anmeldung wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin: Dr. Carmen Reichert, carmen.reichert@philhist.uni-augsburg.de
Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Nils Gelker] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu
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