KONF: Prag im | Feuilleton | in Prag, Prag (20.-22.9.2018)

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Prag im | Feuilleton | in Prag

Internationaler Workshop im Rahmen des Forschungsverbundes „Prag als Knotenpunkt europäischer Moderne(n)“ und des Tübinger DFG-geförderten Projekts „Überschneidungen und Abgrenzungen in Raum und Zeit. Der literarische Diskurs der Prager Moderne(n)“

Prag, 20. – 22. September 2018

Organisation: Prof. Dr. Irina Wutsdorff, Ulrike Mascher, M.A. (Tübingen) in Kooperation mit Prof. Dr. Manfred Weinberg, Dr. Štěpán Zbytovský (Prag)

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Im plurikulturellen Prag der Jahrhundertwende und des beginnenden 20. Jahrhunderts treffen die deutsch(sprachig)e und tschechisch(sprachig)e Kultur aufeinander, was von vielgestaltigen Austausch- und Abgrenzungsprozessen begleitet wird. Der Workshop untersucht das Medium Zeitung und hier insbesondere das Feuilleton als Ort dieser Prozesse. Das Feuilleton kann als genuin moderne Gattung gelten, nicht nur weil es im Zusammenhang mit dem sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts rasant weiterentwickelnden Zeitungswesen steht, sondern auch, weil ihm der Modus der Selbstreflexivität immer schon eingeschrieben ist: Diese Reflexion richtet sich sowohl auf die Produktionsweise und das Medium der Zeitung, als auch auf das Schreiben im Angesicht der sich verändernden Wahrnehmungsbedingungen in der Moderne. Feuilletonistisches Schreiben sucht, oft mit phantasievollen und spielerischen Formen des Arabesken und Ornamentalen, insbesondere Detailbeobachtungen ein Signum der Zeit abzugewinnen. Wenn in Feuilletons die Erfahrungen der Moderne in besonderem Maße verdichtet sind und sich diesen kleinen Texten insofern eine Kulturpoetik der Moderne ablesen lässt, gilt dies für die spezifische Situation in Prag und die dort anzutreffenden unterschiedlichen Positionierungen umso mehr. Das Mit-, In- und auch Gegeneinander von Deutschen und Tschechen in der Stadt Prag der Zeit tritt – so die dem Workshop zugrunde liegende Annahme – im Feuilleton besonders deutlich zutage.

Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

 

Programm

Donnerstag, 20.09.2018, Österreichisches Kulturforum, Jungmannovo náměstí 18

11:00-11:30 Eröffnung
Prof. Dr. Manfred Weinberg, Prof. Dr. Irina Wutsdorff

Rubrik I: Jan Neruda als Feuilletonist

11:30-12:15
prof. PhDr. Dalibor Tureček, DSc. (České Budjěvovice): Jan Neruda als Prager Feuilletonist

12:15-13:00
Dr. Nora Schmidt (Erfurt): Moderne Schreibweise und pikanter Stil: Jan Nerudas Entwurf einer Poetik des Feuilletons

**13:00-14:30 Mittagspause**

Rubrik II: Aus den Redaktionen

14:30-15:15
Prof. Dr. Manfred Weinberg (Prag): Zu Max Brods Prager Tagblatt. Roman einer Redaktion

15:15-16:00
Prof. Dr. Sibylle Schönborn (Düsseldorf): Antinationalistisch – europäisch: Cultural mapping in der Literaturkritik im Feuilleton der Prager Presse

16:00-16:45
Dr. Marie Odile Thirouin (Lyon): Themen und Sprecher im Feuilleton der Gazette de Prague (1920-1926)

**16:45-17:30 Kaffeepause**

17.30-19.00 Abendvortrag: Zur Gattungspoetologie des Feuilletons

Assoz. Prof. Mag. Dr.phil. Hildegard Kernmayer (Graz): Das Feuilleton und die Stadt. Zur feuilletonistischen Poetik des Urbanen

 

Freitag, 21.09.2018, Österreichisches Kulturforum, Jungmannovo náměstí 18

Rubrik III: Zweisprachige Feuilletonisten/Autoren

09:00-9:45
Dr. Štěpán Zbytovský (Prag): Paul Leppin im Feuilleton der deutsch- und tschechischsprachigen Presse

9:45-10:30
Prof. Dr. Marek Nekula (Regensburg): Prag in Paul Eisners Essays und Feuilletons

**10:30-11:00 Kaffeepause**

Rubrik IV: Prag als Stadt im Feuilleton

11:00-11:45
Ulrike Mascher, M.A. (Tübingen): Prag, den 28. Oktober 1918 – die neue Hauptstadt bei Richard Weiner und F.C. Weiskopf

11.45-12.30
Mgr. Blanka Mongu, PhD (Bratislava): „Die ideale kleine Großstadt“. Prag im Feuilleton der Lidové noviny in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts

**12:30-14:00 Mittagspause**

Rubrik V: Robert Walser als Feuilletonist

14:00-14:45
Dr. Barbara von Reibnitz (Basel): Beobachtungen aus der Editionswerkstatt der Kritischen Robert Walser-Ausgabe

14:45-15:30
PD Dr. phil. Sabine Eickenrodt (Berlin/Bratislava): „Schreiber, Schrifter … Adalbert Stifter“. Robert Walsers lyrische Porträts im Feuilleton der Prager Presse

15:30:16:15
Univ.-Prof. Dr. Barbara Thums (Mainz): Mimikry und kleine Form: Robert Walsers Feuilletons aus der Prager Presse

**16:15-16:45 Kaffeepause**

Rubrik VI: Politische Dimensionen des Feuilletons

16:45-17:30
Mgr. Jan Budňák, Ph.D. (Brünn): Feuilletonistische Netzwerke in der Brünner sozialdemokratischen Presse

17:30-18:15
Prof. Dr. Steffen Höhne (Weimar): Prag in der Deutschen Arbeit. Zur kulturellen Konzeption und Konstitution einer ‚Hauptstadt‘

 

Samstag, 22.09.2018, Philosophische Fakultät der Karlsuniversität, Náměstí Jana Palacha 2, Raum 104

Rubrik VII: Feuilleton und Literatur

9:00-9:45
Anna Conant, M.A. (Tübingen): Zwischen Prothesenwerbung und dem Ideal des Mechanischen – Josef Čapeks illustrierter Feuilleton „Homo artefactus“

9:45-10:30
Dr. Peter Zusi (London): Richard Weiner’s Třásničky dějinných dnů and the relation between his journalism and fiction

**10:30-11:00 Kaffeepause**

Rubrik VIII: Kritik und Theorie

11:00-11:45
Prof. Dr. Veronika Ambros (Toronto): Der Prager Linguistische Kreis im deutsch- und tschechisch­sprachi­gen Prager Feuilleton

11.45-12.30
Prof. Dr. Jörg Krappmann (Olomouc):  Zwischen Kunstwart und Merker. Das musik- und kulturkritische Feuilleton Richard Batkas

**12:30-14:00 Mittagspause**

Rubrik IX: Feuilleton und ,Neue Frau‘

14:00-14:45
doc. Mgr. Libuše Heczková, Ph.D. (Prag): Für eine neue Zeitungsleserschaft – Feuilletons oder Rubriken für Frauen

14:45-15:30
Prof. Dr. Irina Wutsdorff (Tübingen): Flanerie aus Kinderperspektive? Aneignung des öffentlichen Raums in Zofka Kveders Prag-Feuilletons und ihrer Prosa

**15:30-16:00 Kaffeepause**

Rubrik X: Milena Jesenská

16:00-16:45
Ass.-Prof. Mag. Dr. Gertraude Zand (Wien): Adressat Prag – Milena Jesenskás Wiener Feuilletons

16:45-17:30
Prof. Dr. Jindrich Toman (Ann Arbor): „...das Schönste, was ich kenne“ Milena Jesenská und das Universum der tschechischen Illustrierten

17:30-18:00 Abschluss
Prof. Dr. Manfred Weinberg, Prof. Dr. Irina Wutsdorff

 

Kontakt:

Prof. Dr. Irina Wutsdorff, Slavisches Seminar der Universität Tübingen, Tel.: 07071/29-7 43 14, E-Mail: irina.wutsdorff@uni-tuebingen.de

http://www.slavistik.uni-tuebingen.de/institut/m/wutsdorff.html

 

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Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Lukas Büsse] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu