TAGB: Verhandlung und Demonstration von Macht. Mittel, Muster und Modelle in Texten deutschsprachiger und skandinavischer Kulturräume, Greifswald, (08.-10.06.2017)

Florian Schmid Discussion

Verhandlung und Demonstration von Macht. Mittel, Muster und Modelle in Texten deutschsprachiger und skandinavischer Kulturräume

 

Veranstalter: Institut für Deutsche Philologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald; Wissenschaftliche Leitung der Tagung: Dr. Anita Sauckel (Reykjavík), Dr. des. Florian Schmid (Greifswald)

Datum, Ort: 08.06.–10.06.2017, Greifswald

Bericht von: Anita Sauckel, The Árni Magnússon Institute for Icelandic Studies, University of Iceland Centre for Medieval Studies/Florian Schmid, Institut für Deutsche Philologie, Universität Greifswald

 

- Bericht vom Veranstalter -

 

Im Rahmen der internationalen und bidisziplinären Tagung „Verhandlung und Demonstration von Macht. Mittel, Muster und Modelle in Texten deutschsprachiger und skandinavischer Kulturräume“ (Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, 08. – 10. Juni 2017, Leitung: Dr. Anita Sauckel, Dr. des. Florian Schmid) wurden Diskurse der germanistischen und skandinavistischen Mittelalterforschung zusammengeführt, indem die narrative Gestaltung von Dynamiken, Prozessen und Strategien der Machtgenerierung und des Machterhalts, Vorgänge des Machtverlusts sowie ihre textinternen als auch textexternen Funktionalisierungen in deutschen und skandinavischen Literaturen untersucht wurden. Im Rahmen vier gesetzter Untersuchungsfelder – (I.) Kommunikationsmuster, (II.) Handlungsmuster und –modelle, (III.) Bündnisdynamiken, (IV.) Reaktions- und Emotionsdarstellung – stand insbesondere das Handeln von Akteuren und Figuren im Fokus, die Machtkonstellationen nachhaltig beeinflussen. Die Tagung wurde gefördert durch die Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Institut für Deutsche Philologie der Universität Greifswald.

 

Der öffentliche Abendvortrag von STEFANIE GROPPER (Tübingen) legte einführend die Konstruktion und Aushandlung von Machtpositionen in der altnordischen Literatur dar, beleuchtete die Rolle der altisländischen Literatur als Nationalerbe Islands und stellte ihre herausragende Bedeutung bei der Bildung eines modernen Nationalstaats heraus. Frühe Übersetzungen in die Volkssprache sowie die Schöpfung eigenständiger, isländischer Textgattungen, die die existierenden lateinischen nicht nachahmten, führten zur Etablierung eines mächtigen Literatursystems. Es wurde gezeigt, dass Werke wie die „Íslendingabók“ gezielt von isländischen Gelehrten genutzt wurden, um die Vormachtstellung der führenden Familien und somit der Machthaber des isländischen Freistaats bis 1262/64 zu stärken.

ANITA SAUCKEL (Reykjavík) und FLORIAN SCHMID (Greifswald) führten exemplarisch anhand der Sammelhandschrift „Flateyjarbók“ und der Rolle des Königs Hákon Hákonarson für die Blüte der altisländischen Literatur sowie einer Szene aus dem „Nibelungenlied“, in der Kriemhild den vor ihr sitzenbleibenden Hagen zur Rede stellt, in die vier Untersuchungsfelder sowie die Forschungsziele der Tagung ein. Der komparatistische Zugriff auf Texte der beiden Kulturräume mit ihren je eigenen Referenzsystemen, der Fokus auf die narrative Gestaltung der Verhandlung und Demonstration von Macht, das Diskutieren unterschiedlicher Deutungsansätze und die Kontrastierung von Fachtraditionen sollten Vernetzungen ermöglichen wie Eigenständigkeiten konturieren.

SILKE WINST (Göttingen) widmete sich Bündnisdynamiken und Machtverkörperungen im „König Rother“ und in der „Þiðreks saga“ unter besonderer Berücksichtigung von riesischen Verbündeten. Im mittelhochdeutschen Text gelten Gewalt und Zorn als spezifische Kommunikationsmittel von Riesen, die Macht durch die Verbreitung von Furcht generieren. Augenmerk wurde vor allem auf Dynamiken innerhalb eines Bündnisses gelegt und differenziert nach unterschiedlichen Figurenmotivationen gefragt. Während das Bündnis zwischen Riesen und Menschen im „Rother“ ein Erfolgsmodell darstellt, durch das beide Parteien an Macht und Ehre gewinnen können (Schlachtsieg sowie Integration der Riesen in den Herrschaftsverbund), ist in der „Þiðreks saga“ nach dem Muster des Riesen als Gegner des Helden ein Ausschluss der Riesen zu beobachten, wenn sie mit ihrem König auf dem Schlachtfeld zerstückelt werden.

MIRIAM STRIEDER (Innsbruck) setzte sich mit dem Motiv der Ankunft und dem Verhältnis von Erfolg und Macht auseinander. Sie stellte die Ankunft Siegfrieds in Worms im „Nibelungenlied“ und die Rückkehr des Protagonisten der „Eyrbyggja saga“ Snorri Þorgrímsson im ostisländischen Hornafjörður (mit einem Ausblick auf den „Beowulf“) einander gegenüber und untersuchte, wie sich ein Machtgefüge aufgrund einer veränderten Figurenkonstellation verändert und wie die beiden Protagonisten in einer für sie prekären Situation über Erscheinungsbild und Kommunikationsstrategien versuchen Macht auszuüben. Dem physisch starken Siegfried, der nach dem Muster des archaischen Helden über repräsentative und eindeutige Zeichen zu kommunizieren versucht, setzte sie den weitsichtig und strategisch agierenden und Zeichen in Uneindeutigkeit überführenden Snorri gegenüber, der gerade nicht über Körperlichkeit Macht auszudrücken vermag.

Nach (hierarchischen) Machtverhältnissen in Beziehungen zwischen insbesondere weiblichen Riesen und Menschen und ihrer Darstellung über die Verwendung narrativer Muster fragte der Beitrag von LORENZO LOZZI GALLO (Messina). Auf Grundlage der altisländischen Sagaliteratur und im Rückgriff auf soziologische Konzepte wurden Möglichkeiten erörtert, Riesen und Menschen als zwei unterschiedliche Ethnien zu bestimmen. Zur Diskussion stand ebenso die auf die Beziehung von Realhistorie und Text abzielende Frage, inwiefern die indigene Bevölkerung Nordskandinaviens, die Sami, den Verfassern der altisländischen Sagaliteratur als Vorbild für die Riesen gedient haben könnten.

Welche Rolle Vermittlerfiguren in der Konfliktlösung übernehmen, welche Macht sie über andere Figuren und das Handlungsgeschehen haben und inwiefern sich in diachroner Perspektive ein Statuswandel über die Rolle des Friedensschlusses beobachten lässt, ergründete der Beitrag von ROLAND SCHEEL (Göttingen). Anhand ausgewählter Isländer- und Gegenwartssagas wurde gezeigt, dass sich Vermittlerfiguren durch hohe intellektuelle Fähigkeiten auszeichnen und ihre Macht sich nicht nur in der Lösung, sondern auch in der Verzögerung einer Eskalation zeigt. Die repetitiv-sequentielle Erzählstruktur mit als offen inszeniertem Ausgang der Handlung rückt Vermittlerfiguren mit ihrem Handlungsspielraum ins Zentrum, weil zahlreiche Konflikte beigelegt werden müssen. Durch die Verschachtelung unterschiedlicher Konflikte in Gegenwartssagas ist dieser narrative Modus aufgebrochen.

KIERAN TSITSIKLIS (Tübingen) untersuchte die eddischen Heldenlieder „Reginsmál“ und „Fáfnismál“ im Hinblick auf die Inszenierung ‚verbaler‘ Machtverhandlung. Über kommunikative und rhetorische Strategien der beiden Protagonisten Sigurður und Reginn werden Machtverhältnisse zu etablieren wie zu destruieren versucht, indem Status zugewiesen, verteidigt und abgewiesen wird, sich die Figuren auf bestimmte Argumente und Argumentationsweisen einlassen und andere nicht akzeptieren. Die differenzierte Betrachtung der ‚Machtspiele‘ verdeutlichte die Macht der Kommunikation sowie die Kommunikation von Macht in ihrer narrativen Gestaltung.

Dem narrativ inszenierten Verhältnis von Macht, Reputation und Überlegenheit und seiner Wahrnehmung wie Präsentation durch die Figuren galt das Interesse von JULIA ZIMMERMANN (München), die die heroische Reizrede im „Hildebrandslied“ im Hinblick auf die Tradierung formelhafter und narrativer Muster analysierte. In Bezug auf den festgelegten Ablauf (1. Gelübde, 2. Selbstrühmung, 3. Ehrverletzendes Sprechen, 4. Kampfansage und -beginn) der unmittelbar vor einem Kampf gehaltenen Reizrede untersuchte sie das Verhältnis von verbaler und physischer Gewalt sowie textinterne Signale der Rezeptions- und Sympathielenkung.

STEFAN ABEL (Bern) verglich die mittelhochdeutsche mit der skandinavischen Bearbeitung von Chrétiens altfranzösischem „Érec et Énide“ im Rückbezug auf den gelehrten Freundschaftsdiskurs. Insbesondere über das Muster des Zweikampfes zum Erkennen der manheit des jeweils anderen, wodurch ein asymmetrisches in ein symmetrisches Verhältnis überführt werden kann, wurde herausgearbeitet, welches Gewicht beide Retextualisierungen auf jeweils unterschiedliche Faktoren legen. Die verschiedene Häufigkeit der Motivaufnahme (zweimaliger bzw. einmaliger Kampf), unterschiedliche Figurenkonzepte (Guivreiz als Zwerg bzw. Guimar als hochgewachsener Ritter) sowie andere Schwerpunkte (Motiv der Ehre als Handlungsmotivation bzw. Vorliebe für Genealogie) markieren kulturkreisspezifische Verarbeitungsprozesse, Machtverhandlungen und Freundschaftsformen.

SERAINA PLOTKE (Basel) setzte sich über Begegnungs- und Raummodelle mit Figurationen von Macht und Ohnmacht im „König Rother“ auseinander. Über Korrespondenz- und Kontrastrelationen zwischen Protagonisten aus ‚West‘ und ‚Ost‘, nach Situation und Interessen wechselnde Bündnispartner und den Einsatz von Gewalt und Diplomatie werden unterschiedliche Überlegenheitsverhältnisse durchgespielt. Die Stadt Konstantinopel ist als Ort der Begegnung und der Verhandlung von Macht geschildert. Sie gehört weder zum ‚Westen‘ noch zum ‚Osten‘, vielmehr ist sie ein ‚dritter Raum‘, in dem sich keine Position vollständig durchsetzen kann, sondern es zu einer versöhnlichen Verschmelzung unterschiedlicher Positionen kommt.

Dem narrativ dargestellten Prozess von Machterwerb – wie seiner Prozessualität – im Verhältnis zu Herrschaft und ihrer Ausübung im „Trojanerkrieg“ Konrads von Würzburg ging KATHRIN GOLLWITZER (Berkeley) nach. Sie konzentrierte sich auf Fragen nach Einflussmöglichkeiten von Ehre auf Macht und dem Verhältnis von sichtbaren (wie Rang, Statusqualität und Rechtsposition) und verborgenen Aspekten und Strategien der Machtzuschreibung und des Machtgewinns. Anhand der Konkurrenzsituation von Achill und Jason arbeitete sie eine figurenspezifisch dargestellte (Un-)Teilbarkeit von Ehre, Macht und Herrschaft sowie die Reziprozität von Ehre in einer Verbindung von Ehr- und Gabendiskurs heraus. Ehre als soziales Kapital wie kommunikatives Mittel ermöglicht nicht nur ein Erweisen und Demonstrieren von Macht, sondern mitzudenken ist stets auch ihre Gefährdung.

ANN-KATHRIN DEININGER (Bonn) ging der Dynamik der Aushandlung der Lehensverpflichtungen und den damit verbundenen Konflikten am Anfang des „Prosa-Lancelot“ nach, die nahezu ausschließlich über das erzählerische Mittel der Figurenrede dargestellt werden. Sie arbeitete ein stetiges Verhandeln der Bindung zwischen Lehensherr und Vasall heraus, bei dem unterschiedliche Strategien und Gegenstrategien im Offenen und Verborgenen gegeneinandergesetzt, Argumente und Argumentationsweisen einander gegenübergestellt und aus unterschiedlichen Verhandlungspositionen (Unterlegenheit bzw. Überlegenheit) heraus agiert wird. Die narrative Inszenierung der Durchsetzung von Herrschaftsansprüchen, der textinternen Verhandlung der Frage ihrer Legitimität wie auch der Demontage von Herrschaftsinszenierung verdeutlichen ein Austarieren, da keine soziale Norm als statische Größe gesetzt ist. Ausgestellt wird auf diese Weise ein je unterschiedliches Konfliktverhalten, dessen Perspektivität über die Darstellung in fingierter Mündlichkeit markiert ist.

Viele altisländische Königssagas entwerfen ein bemerkenswert rationales Bild von Geschichte, indem ad hoc-Entscheidungen aufgrund äußerer Ereignisse oder Bedingungen geschildert werden. JAN ALEXANDER VAN NAHL (Reykjavík) fokussierte in seinem Beitrag auf die Rolle des Zufalls in der Handlung der Königssagakompilation „Heimskringla“. Sie weist keine für den Rezipienten durchgängige Motivierung auf, sondern die narrative Struktur erklärt sich in Teilen durch die Orientierung am Prinzip des Zufalls. Gerade auch Pläne der Machthaber scheitern häufig. Als Grund werden Zufälle geltend gemacht; trotz und/oder gerade derer wegen Machthaber ihre Machtposition erringen und festigen können.

ANDREAS SCHMIDT (München) untersuchte die Spannung zwischen nomineller und faktischer Macht in der „Færeyinga saga”. Am Muster des Untergangs des glänzenden Helden arbeitete er heraus, dass der Weg zur Macht nicht notwendigerweise durch Normerfüllung, vielmehr durch Normnegation erfolgen kann. Es konnte aufgezeigt werden, dass Macht, ihre Generierung, ihr Erhalt und ihr Verlust das Gesamtgefüge des Textes bestimmen, während andere Teildiskurse (Unabhängigkeit und Christentum) diesem Zentralthema unter- und beigeordnet sind. Einerseits bringt „Færeyinga saga“ die gleichen Gesellschaftsverhältnisse zum Ausdruck, von denen auch die Isländersagas berichten. Andererseits kann sie auch als eine Art Fürstenspiegel gelesen werden, der dem wohl ursprünglich vorgesehenen Empfänger der „Flateyjarbók“, König Olaf IV. Hákonarson, zugedacht war.

Dem Konzept der Tagung entsprechend wurden im Kern zwei Fragestellungen verfolgt: Zum einen wurde nach der Verhandlung und Demonstration von Macht gefragt, zum anderen nach ihrer Verarbeitung über Erzählmittel (z.B. wörtliche Rede), heroische, christliche und höfische Erzählmuster (z.B. Brautwerbungsschema) wie auch Interaktions- und Wahrnehmungsmuster und Erzählmodelle (z.B. Raum-, Struktur- oder Handlungsmodelle). In den Vorträgen und Diskussionen wurde meistens ein soziologisches Konzept von Macht vorausgesetzt, das auf Relationen (im Sinne Max Webers) beruht. In den verhandelten Texten findet sich kaum je eine konkrete Bezeichnung für Macht; auch lateinisch-rhetorisch geprägte Konzepte wie auctoritas, potentia, potestas, violentia usw. ermöglichen nur eine Annäherung. Die unterschiedlichen Zugriffe haben das Konzeptfeld ‚Macht‘ in seiner Vielfältigkeit nicht nur verdeutlicht, sondern auch die Begriffsverwendungen gerade auch in Abgrenzung zu anderen Konzepten und/oder Begriffen wie Herrschaft, Ansehen, Erfolg u.a. präzisiert. Das thematische Rahmenthema der Verhandlung von Macht hat differenzierte textintern dargestellte Dynamiken, Prozesse und die Prozessualität von Machtetablierung, Machterhalt und Machtverlust in den Fokus gerückt, der Aspekt der Demonstration von Macht besonders das Agieren im Öffentlichen und Verborgenen sowie den Anspruch und die (intendierte Nicht-)Wahrnehmung von Macht. Mit dem Augenmerk auf die narrative Gestaltung wurden die je spezifische Verwendung und Verhandlung von Mitteln, Mustern und Modellen am konkreten Einzeltext beschrieben und analysiert und ihre Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet – wie etwa die Diskursivierung von Normen und Werten über den Einsatz wörtlicher Rede-Sequenzen oder die Aktivierung des Rezipienten zur eigenen Bewertung über eine nur äußerst schwach konturierte Erzählinstanz. Die vier gesetzten Untersuchungsfelder haben sich als äußerst produktiv erwiesen, indem beitragsübergreifend Phänomene und Gestaltungsweisen miteinander vernetzt und die Texte in ihrer Komplexität und/oder Differenziertheit wahrgenommen und interpretiert werden konnten. Zu resümieren ist, dass durch die unterschiedlichen Untersuchungsgegenstände, Methoden und Perspektiven der beiden Wissenschaftsdisziplinen verschiedene Ausprägungen von Machtkonstellationen und Machtverhandlung in ihrer narrativen Verarbeitung kontrastiv erforscht wurden. Kulturbedingte Konturen von Erzählweisen und Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf das Erzählen von Macht wurden insbesondere in den komparatistisch ausgerichteten Beiträgen geschärft. Erfolgversprechend scheint es, die Altanglistik in das weiterführende Gespräch einzubeziehen, stellen die altenglischen Texte mit ihren Lösungen für die Etablierung von Literatur in der Volkssprache doch oftmals Muster für den skandinavischen Raum. Zielführend erscheint ebenso ein komparatistischer Blick auf die Bearbeitung gleicher Stoffe in den Literaturen beider Kulturkreise wie auch ein Fokus auf den ästhetischen Sinn (der Verhandlung und Demonstration) von Macht oder auf formale Formen wie Reim und Prosa.

 

Tagungsprogramm

Donnerstag, 8. Juni 2017
18.00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag: Stefanie Gropper (Tübingen/Skandinavistik): Die Macht der Worte. Konstruktion und Aushandlung von Machtpositionen in der altnordischen Literatur
Moderation: Anita Sauckel (Reykjavík/Skandinavistik)
Anschließend: Empfang


Freitag, 9. Juni 2017
9.00 – 9.10 Uhr Begrüßung durch den wissenschaftlichen Geschäftsführer des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald
9.10 – 9.30 Uhr Einleitung durch Anita Sauckel (Reykjavík/Skandinavistik) und Florian Schmid (Greifswald/Germanistik): Verhandlung und Demonstration von Macht: Mittel, Muster und Modelle in Texten deutschsprachiger und skandinavischer Kulturräume des Mittelalters

Moderation: Jan Alexander van Nahl
9.30 – 10.15 Uhr Silke Winst (Göttingen/Germanistik): Riesische Verbündete: Bündnisdynamiken und Machtverkörperungen im ‚König Rother’ und in der ‚Þiðreks saga’
10.15 – 11.00 Uhr Miriam Strieder (Innsbruck/Germanistik): Siegfried in Worms und Snorri in Horna Fjord: Ankunft der Macht
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause

Moderation: Jens E. Olesen
11.30 – 12.15 Uhr Lorenzo Lozzi Gallo (Messina/Skandinavistik): Power in ‚interracial‘ relations between men and giantesses in Icelandic sagas
12.15 – 13.00 Uhr Roland Scheel (Göttingen/Skandinavistik): Macht über das Recht: Vermittlerfiguren und ihre Bedeutung für die Saganarration
13.00 – 14.30 Uhr Mittagspause

Moderation: Anita Sauckel
14.30 – 15.15 Uhr Kieran Tsitsiklis (Tübingen/Skandinavistik): Hǫfði scemra on the Highway to Hel. The (word-)smith‘s power in ‚Reginsmál‘ and ‚Fáfnismál‘

Moderation: Monika Unzeitig
15.15 – 16.00 Uhr Julia Zimmermann (München/Germanistik): Provokantes (Sprechen) im althochdeutschen Heldenlied
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 – 17.15 Uhr Stefan Abel (Bern/Germanistik): Zweikampf und Freundschaft – interkulturelle Dynamiken in der mittelhochdeutschen und
skandinavischen ‚Erec‘-Bearbeitung
19.00 Uhr: Gemeinsames Abendessen


Samstag, 10. Juni 2017
Moderation: Florian Schmid
8.30 – 9.15 Uhr Seraina Plotke (Basel/Germanistik): Figurationen der Macht im ‚König Rother‘
9.15 – 10.00 Uhr Kathrin Gollwitzer (Berkeley/Germanistik): „Wær hêrschaft guot in ir natûre.“ Das Verhältnis von Macht, Herrschaft und Ehre in Texten höfischer Epik des Mittelalters
10.00 – 10.45 Uhr Ann-Kathrin Deininger (Bonn/Germanistik): Herr, Vasall, Herr – Dynamische Lehnsverpflichtungen im Konflikt. Eine Skizze zum Beginn des ‚Prosalancelot‘
10.45 – 11.15 Uhr Kaffeepause

Moderation: Britta-Juliane Kruse
11.15 – 12.00 Uhr Jan Alexander van Nahl (Reykjavík/Skandinavistik): Macht und Ohnmacht. Eine Geschichte der norwegischen Könige im Mittelalter
12.00 – 12.45 Uhr Andreas Schmidt (München/Skandinavistik): „Réð nú einn ǫllu.“ Ein offener Machtdiskurs als narratives Stimulans der ‚Færeyinga saga‘
12.45 – 13.00 Uhr Zusammenfassung und Abschluss

 

Redaktionelle Betreuung: Alexander Nebrig

Copyright (c) 2017 by H-Net, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational use if proper credit is given to the author and to the list. For other permission, please contact

REDAKTION@H-GERMANISTIK.DE