STIP: Carlo-Barck-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (15.06.2017)

Sabine Zimmermann Discussion

Carlo-Barck-Preis

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schreibt das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) den Carlo-Barck-Preis für eine herausragende Dissertation in den Literatur- und Kulturwissenschaften aus. Der Romanist Karlheinz »Carlo« Barck (1934‑2012) erforschte die Geschichte der Ästhetik und Imagination seit dem 18. Jahrhundert, mit einem Schwerpunkt auf den französischen und spanischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts. Er warb stets für die Öffnung der Literaturwissenschaft hin zur Untersuchung anderer Künste und kultureller Praktiken. Unter seiner Federführung wurde das große Projekt der Ästhetischen Grundbegriffe erarbeitet, dessen erste Pläne und Konzepte noch am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR entstanden und das nach der Wende in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Ost und West erfolgreich fortgeführt wurde. Barck war eine der tragenden Figuren des ZfL und hat das Forschungsprogramm des Hauses mit seinem weiten intellektuellen Horizont und seinen vielfältigen Kontakten wesentlich mitgeprägt. Seine Begeisterung für die Sache und seine inspirierende Gesprächsbereitschaft sind uns eine bleibende Erinnerung.

Mit dem Carlo-Barck-Preis soll eine Dissertation aus dem Gebiet der Literatur- und Kulturwissenschaften ausgezeichnet werden, die durch innovative Fragestellung und originelle Anlage besticht. Zur Einreichung aufgefordert sind vor allem solche Arbeiten, die an einen der drei Forschungsschwerpunkte des ZfL anknüpfen: an »Theoriegeschichte« und das dort formulierte Interesse an den spezifischen Modi der Historisierung von Theorie, an »Weltliteratur« als einer Weise der Weltgestaltung und Wirklichkeitsverarbeitung oder an »Lebenswissen« im Sinne einer Untersuchung der Formen, in denen das vielfältige Wissen vom Leben seit der Vormoderne tradiert wird. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen.

Das Preisgeld von 10.000 Euro wird als ein sechsmonatiges Stipendium für einen Gastaufenthalt am ZfL ausgezahlt, der spätestens ein Jahr nach Erhalt des Preises angetreten werden soll. Ein Arbeitsplatz wird zur Verfügung gestellt, eine Beteiligung an der thematischen Arbeit des ZfL ist möglich. Wenn gewünscht, kann die Dissertation in einer der Publikationsreihen des Zentrums veröffentlicht werden.

Voraussetzung für die Bewerbung ist eine bereits eingereichte und begutachtete Dissertation. Einzusenden sind zunächst bis zum 15.6.2017: eine 3- bis 5-seitige Zusammenfassung der Dissertation (max. 20.000 Zeichen), die Gutachten sowie ein Lebenslauf (auf Deutsch oder Englisch, alle Unterlagen in einem einzigen PDF-Dokument). Gegebenenfalls fordern wir im zweiten Schritt die komplette Dissertation an. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury unter Beteiligung des wissenschaftlichen Beirats des ZfL.

Ansprechpartnerin:

Frau Birgit Raabe
Tel.: +49 (0)30 / 20192-155
E-Mail: sekretariat@zfl-berlin.org


Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Nils Gelker] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu