KONF: Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des Digitalen, Stuttgart (07.04. – 08.04.2017)
7. – 8. April 2017, Universität Stuttgart
Campus Stadtmitte, Keplerstraße 17/K2, Hörsaal 17.74
http://www.uni-stuttgart.de/dh/news/Kolloquium_in_Stuttgart/?__locale=de
In neuen Forschungsarbeiten zu digitalen Medien und digitalem Medienwandel hat der diskursanalytisch konturierte Begriff der Rekontextualisierung einen erstaunlichen Aufschwung erfahren. Rekontextualisierung als „process of transferring given elements to new contexts“ soll einen entscheidenden Wesenszug gerade digitaler Medien erfassen, nämlich die Möglichkeit, vorfindliche Elemente digital zu transformieren und durch Wiederholung, serielle Reihung und Vernetzung neuen Sinn zu generieren. Digitale Phänomene wie Metakommentierungen mit Hashtags liefern hierfür anschauliche Bespiele.
Im Bereich der Digital Humanities machen sich Forschende eben diese sinnstiftenden Prozesse methodisch zunutze. In der digitalen Literaturwissenschaft wird darauf hingewiesen, dass digitale Transformationen von Texten gezielt Verfremdungseffekte in den Interpretationsakt einbringen. Damit können nicht nur alternative Lesarten provoziert werden, sondern letztlich die Grenzen zwischen Lesen und Schreiben zum Verschwinden gebracht werden.
Im Kolloquium sollen die Tragweite und die theoretischen wie empirischen Implikationen des Begriffs der Rekontextualisierung diskutiert und dieser auf seine Tauglichkeit als Schlüsselbegriff digitaler Forschung erprobt werden. Die bisher nur verstreut vorliegenden Forschungsarbeiten zu digitalen Rekontextualisierungen als Diskursphänomen sollen zusammengetragen und gemeinsam mit VertreterInnen der Digital Humanities, die digitale Rekontextualisierungen als wissenschaftliche Methode nutzen, diskutiert werden.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen bitte bis zum 1. April 2017 an kerstin.dorner@ilw.uni-stuttgart.de
PROGRAMM:
Freitag, 7. April 2017
14:00 – 14:30 Simon Meier (Berlin) und Gabriel Viehhauser (Stuttgart):
Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des Digitalen – Einführung
14:30 – 15:15 Marcus Müller (Darmstadt):
Digitale Kontextualisierung – emisch und etisch
15:15 – 16:00 Patrick Sahle (Köln):
((Kontext (Text)) Edition)) Rekontext
16:00 – 16:30 Kaffeepause
16:30 – 17:15 Jannis Androutsopoulos (Hamburg):
Rekontextualisierung und digitale Anschlusskommunikation: Intermediales Zitieren auf Twitter
17:15 – 18:00 Michael Bender (Darmstadt):
(Re)Kontextualisierung im Kommentar
Samstag, 8. April 2017
9:00 – 9:45 Claus-Michael Schlesinger (Stuttgart):
Kafka konkret. Zur Rekontextualisierung literarischer Texte und Formen in frühen computergestützten Textgeneratoren
9:45 – 10:30 Noah Bubenhofer (Zürich):
Diagrammatische Kräfte: Wissenschaftliche Visualisierungen in der Linguistik
10:00 – 11:00 Kaffeepause
11:00 – 11:45 Georg Vogeler (Graz):
Das Semantic Web als Giant Global Text?
11:45 – 12:30 Konstanze Marx (Mannheim):
Die Raute als kognitive Landmarke: #Rekontextualisierung
12:30 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 14:45 Angelika Zirker (Tübingen):
Erklärende Annotation, Kontext und Automatisierung: Probleme und Perspektiven
14:45 – 15:30 Evelyn Gius (Hamburg):
Rekontextualisierung in der digitalen Textanalyse: (k)ein neues Forschungsparadigma in der Literaturwissenschaft?
15:30 – 16:00 Abschlussdiskussion
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Constanze Baum] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu
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