CFP: Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule 1/2024 - KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – VERHANDLUNGEN IN DER GEGENWARTSLITERATUR UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS LITERARISCHE LERNEN (31.08.2023)
CFP: Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule 1/2024
Künstliche Intelligenz – Verhandlungen in der Gegenwartsliteratur und Perspektiven für das literarische Lernen
Künstliche Intelligenz (KI) ist zurzeit in aller Munde. Bildung, handwerkliche Erwerbsarbeit, Gesundheitswesen, Kommunikation usw. – es gibt kaum ein gesellschaftliches Handlungsfeld, in dem aufgrund neuer KI-Anwendungen keine tiefgreifenden Veränderungen bevorstehen oder bereits stattfinden. In den öffentlich geführten Diskursen geht es meist aber nicht in erster Linie um das zukunftsweisende Potential von KI oder um deren konkrete technologischen Hintergründe. Stattdessen stehen vielfach skeptische Risikoabwägungen im Vordergrund: Welche eventuell problematischen Konsequenzen werden Anwendungen, die auf KI basieren, in gesellschaftlichen Handlungsfeldern hervorrufen? Wie wird KI das soziale Miteinander beeinflussen? Welche traditionellen Praxiszusammenhänge werden aufgrund von KI verschwinden? Wie werden sich Bildung, Kunst und Kultur durch KI verändern? Und schließlich: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich KI-Technologien in absehbarer Zukunft gegen ihre Schöpfer, die Menschen, wenden?
In literarischen Texten, Spielfilmen, Serien und anderen ästhetischen Medien wird bereits seit Jahren über Anwendungsmöglichkeiten und Risiken künstlicher Intelligenz nachgedacht. In der ästhetischen Reflexion der zurückliegenden Jahrzehnte ist somit ein spezifisches Wissen über KI aufgehoben. Erfolgreiche und mittlerweile regelrecht kanonische Filmreihen wie Matrix, die Verhandlung des Themas im Genre des Thrillers oder des dystopischen Jugendromans belegen die Faszination eines großen Publikums am Thema KI auf eindrucksvolle Weise. Zu berücksichtigen wären in diesem Zusammenhang außerdem die zahlreichen populärwissenschaftlichen Beiträge, die die Bedeutung von KI für die interessierte Öffentlichkeit hinsichtlich ganz unterschiedlicher Anschlussfragen perspektivieren und damit gesellschaftliche Haltungen zur Technologieentwicklung prägen.
Das Themenheft der Zeitschrift Literatur im Unterricht. Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule möchte einerseits literarische und mediale Verhandlungen künstlicher Intelligenz und angrenzender Themen in ihrer facettenreichen, auch populärkulturellen Breite in den Blick nehmen. Dabei soll einerseits nach den medienspezifischen Formen, historischen Traditionslinien und Kontexten von der Thematisierung von KI gefragt werden. Andererseits soll es auch um das gesellschaftliche Resonanzspektrum literarischer und medialer KI-Diskurse gehen. Berücksichtigt werden sollen möglichst vielfältige und populäre Medien: vom gegenwartsliterarischen Roman, über die Graphic Novel, die TV-Serie oder den populären Kinofilm bis zum Theater oder dem digitalen Spiel, der App und anderen medialen Formen. Andererseits soll gefragt werden, wie KI-basierte Technologien und Anwendungen das literarische Lernen im Unterricht am Beispiel von Texten und Medien der Gegenwartsliteratur ermöglichen und fördern können.
Beiträge in folgenden Bereichen sind erwünscht, wobei eine Erweiterung des thematischen Spektrums jederzeit möglich ist:
- Beiträge, die didaktische Perspektiven auf KI in der Gegenwartsliteratur in ihrer ganzen medialen Breite (z.B. Text, Film, Serie, Hörspiel, Bilderbuch/Comic/Graphic Novel, digitales Spiel etc.) entwickeln, ggf. auch mit historischer Perspektivierung.
- Beiträge, die exemplarisch den aktuellen Forschungsstand zur literarisch-medialen Verhandlung von KI in Literatur und anderen Medien illustrieren.
- Konkrete literatur- und mediendidaktische Anregungen für den Unterricht aller Schulformen und Jahrgangsstufen.
- Vorschläge, wie KI-basierte Technologien und Anwendungen das literarische Lernen im Unterricht am Beispiel von Texten und Medien der Gegenwartsliteratur ermöglichen und fördern können
Erwünscht sind Beiträge im Umfang von ca. 32.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen).
Kurze Abstracts mit bio-bibliographischer Notiz werden per Mail bis zum 31.08.2023 erbeten an die Schriftleitung: Dr. Inger Lison (i.lison@tu-braunschweig.de)
Die fertiggestellten Beiträge sollen bis zum 31.01.2024 vorliegen.
Redaktionskontakt
Prof. Dr. Jan Standke
Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Literatur
TU Braunschweig
Institut für Germanistik
Bienroder Weg 80
D-38106 Braunschweig
j.standke@tu-braunschweig.de
Tel.: +49 531 391 8666
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Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Lukas Büsse] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu
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