ANK: "Das Unglück von Gymnasiasten"? Robert Musil in Didaktik und Pädagogik, Online (13.04. – 14.04.2023)
„Das Unglück von Gymnasiasten“? Robert Musil in Didaktik und Pädagogik
Internationale Arbeitstagung (online mit BigBlueButton)
13. und 14. April 2023
Veranstalter:
Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv (RMI/KLA)
Forschungsprojekt MUSIL ONLINE – interdiskursiver Kommentar (FWF-Projektnummer P 30028-G24)
Österreichisches Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik (Austrian Educational Competence Center / AECC Deutsch)
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU)
in Kooperation mit:
Internationale Robert-Musil-Gesellschaft (IRMG)
Institut für Ausbildung und Praktische Studien der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland
Institut für GermanistikAECC
Wissenschaftliche Leitung: Artur R. Boelderl & Martin A. Hainz
Anmeldung - Informationen - Zugang
Die Zielsetzung dieser Tagung besteht darin, interdiskursive Vernetzungen zwischen Literatur und Didaktik in Musils Werk in historischer wie systematischer Perspektive zu untersuchen, was auch allgemein-pädagogische bzw. erziehungswissenschaftliche und bildungstheoretische Aspekte mit einbegreift. In den Blick genommen wird dabei vor allem, inwiefern Musils Texte nicht lediglich als solche zum Unterrichtsgegenstand taugen – und mit welchen literaturwissenschaftlichen und/oder literaturdidaktischen Zielsetzungen im schulischen Kontext sich eine solche Wahl gegebenenfalls verbinden lässt –, sondern darüber hinaus selbst als Impulsgeber für das Unterrichten in methodologischer Hinsicht fungieren können. Auf dem Prüfstand steht, mit anderen Worten, ob Musils Schriften und insbesondere deren essayistischem Charakter denn in der Tat Potenzial als didaktisches Konzept gleichsam sui generis zukommt. Dazu wird das Augenmerk weit über die in der schulischen Unterrichtspraxis im deutschsprachigen Raum langjährig dominierende Fokussierung auf Musils ,Schulroman‘ Die Verwirrungen des Zöglings Törleß hinaus auch auf die übrigen Teile des Werks gerichtet, schon weil darin immer wieder pädagogische Themen und Fragestellungen von teils unmittelbar, teils mittelbar didaktischer Relevanz mitverhandelt werden. Mit diesem Zugang verspricht die Tagung, einem markanten Desiderat weniger der Musil- als insbesondere der (literatur-)didaktischen Forschung proaktiv Abhilfe zu schaffen, nämlich die ganze Bandbreite der didaktischen Dimensionen und Implikationen der Schriften des Autors jenseits ihrer bloßen Beispielfunktion für anderweitig lukrierte Zielsetzungen didaktischer Art auszuloten und sie in theoretischer wie praktischer Hinsicht für einen zeitgemäßen schulischen Literaturunterricht fruchtbar zu machen.
Programm
Donnerstag, 13.04.
14.00 Anke Bosse (Klagenfurt/A): Begrüßung
Zum Erziehungserfolg in fünf Minuten oder Was Lindners pädagogisches Verstummen mit Lacans vollem Sprechen zu tun haben könnte
Artur R. Boelderl (Klagenfurt/A)
15.15 Die Abiturientenangst vor der Aufgabe, Mensch zu sein – Bildung zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit
Lukas Sean Ahlhaus (Tübingen/D)
16.30 Pause
17.00 „Charakter [ist] das, wofür man Prügel bekommt, obgleich man es nicht hat“ –
Didaktische Perspektiven auf Identitätssuche und Selbstentwurf in Musils Text Ein Mensch ohne Charakter
Barbara Neymeyr (Klagenfurt/A)
18.15 Distanz schafft Nähe – Über Metaphern und Gefühlswelten in Robert Musils Die Vollendung der Liebe
Tim Schmidt (Binghamton, NY/USA)
Freitag, 14.04.
09.00 Hitlers Vorgänger. Lektüren der Unverhältnismäßigkeit zu Robert Musils Selbstinterpretation des Törleß
Anne D. Peiter (La Réunion/F)
10.15 Trickreiches Lesen. Über einen Lektüreversuch von Törleß
Manuel Clemens (Vechta/D)
11.30 Kommunikative Kompetenz und Musil
Martin A. Hainz (Eisenstadt/A)
Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Johannes Schmidt] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu
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