CFP: Sammelband 'Dialekt in der Lehre - dialektologische, sprachdidaktische und interdisziplinäre Perspektiven' (15.04.23)

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Call for Papers

Dialekt in der Lehre – dialektologische, sprachdidaktische und interdisziplinäre Perspektiven

Herausgeberinnen: Christiane Hochstadt, Anny Schweigkofler Kuhn (beide Pädagogische Hochschule Weingarten)

Nicht nur im süddeutschen Raum ist Dialekt ein Thema, das in der öffentlichen Debatte zunehmend eine Rolle spielt und ein weites Spektrum an häufig emotionsgeladenen Einstellungen offenbart. Im Zuge dieser Debatte wird auch immer wieder die Frage aufgegriffen, welchen Stellenwert Dialekt in der Lehre und ganz besonders im Deutschunterricht haben soll/kann/darf. Lehrkräfte, Studierende und Schülerinnen und Schüler sind vor die Herausforderung gestellt, eine differenzierte und fundierte Haltung zu diesem affektiv geprägten Thema zu entwickeln. Für die Deutschdidaktik wirft das Thema zahlreiche Fragen auf, jedoch wird es innerhalb des deutschdidaktischen Diskurses immer noch randständig behandelt. Es gibt bisher nur wenige aktuelle einschlägige Werke (z. B. Janle/Klausmann 2020; Arendt/Langhanke 2021).

Der geplante Sammelband soll das Thema Dialekt als vielschichtiges varietätenlinguistisches und -didaktisches Thema beleuchten, das diverse Möglichkeiten z. B. für einen kontrastiv und integrativ angelegten Deutschunterricht eröffnen kann. Er zielt auf eine deskriptiv und interdisziplinär orientierte Annäherung, um einen Beitrag zur Ausbildung einer Dialektdidaktik zu leisten.

Für den Sammelband ist eine Gliederung in drei Bereiche geplant: einen linguistischen, einen sprachdidaktischen und einen interdisziplinären. Im linguistischen Teil sollen dialektologische und sprachhistorische Grundlagen zum Dialekt vorrangig (aber nicht ausschließlich) im oberdeutschen Sprachraum dargelegt werden. Der sprachdidaktische Teil soll sich mit grundlegenden Fragen zum Thema Dialekt in der Lehre auseinandersetzen und Perspektiven verschiedener Teildisziplinen, beispielsweise der Mehrsprachigkeits-, Mündlichkeits-, Rechtschreib- oder Grammatikdidaktik, aufzeigen. Im dritten Bereich sollen Grenzen einer linguistischen Sichtweise auf das Thema überschritten und Aspekte aus anderen Wissenschaften, etwa der Literaturdidaktik, der Anthropologie oder der Soziolinguistik, aufgegriffen werden.

Gesucht sind Beiträge, die sich zum Beispiel mit folgenden Fragen befassen:

  1. Welche Definitionen/Klassifikationen des Dialektbegriffs könnten didaktisch von Bedeutung sein?
  2. Welche sprachhistorischen Erkenntnisse sind für den Themenbereich relevant?
  3. Welche neueren sprachdidaktisch-methodischen Überlegungen zum Thema Dialekt in der Lehre gibt es?
  4. Welche hochschuldidaktischen Perspektiven könnten sich als sinnvoll erweisen?
  5. Wie kann man sich eine ‚Dialektkompetenz‘ vorstellen?
  6. Wie ist das Verhältnis Standardsprache/Norm, Dialekt und Schule zu bewerten?
  7. Welche unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema gibt es in unterschiedlichen deutschsprachigen Regionen?
  8. Welche neueren empirischen Erkenntnisse zum Dialektgebrauch von Sprecherinnen und Sprechern, insbesondere Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften, gibt es?
  9. Welche interdisziplinären Verknüpfungsmöglichkeiten zum Thema Dialekt in der Lehre lassen sich herstellen?

Der Call for Papers richtet sich an Forschende unterschiedlicher Wissenschaften (insbesondere Sprachdidaktik, Dialektologie, Soziolonguistik, Literaturdidaktik, Anthropologie) und an Lehrende in Schulen und Hochschulen.

Bitte senden Sie bis zum 15.4.2023 ein Abstract (max. 1 Seite) an hochstadt@ph-weingarten.de und an anny.schweigkofler-kuhn@ph-weingarten.de. Sie erhalten dann zeitnah Rückmeldung über die Annahme der Vorschläge; die Beiträge werden erbeten bis zum 30.9.2023.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Herausgeberinnen (Prof. Dr. Christiane Hochstadt und Dr. Anny Schweigkofler Kuhn).

Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge.

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