KONF: "Aber es wurde." Zur Wiederentdeckung Gabriele Tergits, Marbach (20.-22.10.2022)

Thomas Wortmann Discussion

"Aber es wurde." Zur Wiederentdeckung Gabriele Tergits (1894-1982)

Deutsches Literaturarchiv Marbach: 20.-22.10.2022

Konzeption und Organisation: Sandra Beck und Thomas Wortmann, Universität Mannheim

Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung

Gabriele Tergit schrieb in den 1920er und 1930er Jahren u.a. als Gerichtsreporterin für die Weltbühne und das Berliner Tageblatt, mit Käsebier erobert den Kurfürstendamm verfasste sie einen Bestseller der Weimarer Republik. Als jüdische Autorin, die in ihren Gerichtsreportagen immer wieder über die Nationalsozialisten berichtet hatte, sah sie sich nach der ›Machtergreifung‹ zur Emigration gezwungen. Zum literarischen Feld der Nachkriegskultur erhielt sie keinen Zutritt mehr. Lange musste man Tergit zu den »forgotten writers« zählen, erst der überwältigende Erfolg der Neuauflage ihres letzten Romans Effingers im Jahr 2019 hat das geändert. Tergit hat ihr Publikum wiedergefunden. Die Konferenz setzt sich zum Ziel, nun die literaturwissenschaftliche (Wieder-)Entdeckung Tergits folgen zu lassen.

20. Oktober – 1. Tag
 
14.15 Uhr
Einführung: Gabriele Tergit und die offenen Rechnungen der Literaturgeschichte
Sandra Beck & Thomas Wortmann
 
14.30 Uhr:     
Akademikerinnen in der Weimarer Republik: Das Beispiel Gabriele Tergit
Sabina Becker, Freiburg
 
15.15 Uhr:     
»Etwas Seltenes überhaupt« – Autorschaftsentwürfe bei Gabriele Tergit
Sabine Kyora, Oldenburg
 
16.30 Uhr:     
Die Teufelsnadel. Genremuster und Referenztexte in Gabriele Tergits Gerichtsreportagen
Claudia Liebrand, Köln
 
17.15 Uhr:      
Das Feuilleton als ›Horchapparat‹. Gabriele Tergits Berliner Existenzen
Maddalena Casarini, Berlin
 
21. Oktober – 2. Tag
 
09.30 Uhr:     
Alkohol trifft Nüchternheit. Motivik und Erzählverfahren bei Gabriele Tergit
Vanessa Höving, Hagen
                                  
10.15 Uhr:      
Klassenjustiz und Richterrecht. Zum Rechtsverständnis von Gabriele Tergit                                
Lutz Ellrich, Köln
 
11.30 Uhr:     
Zwischen Recht und Literatur: Gabriele Tergits Gerichtsreportagen
Irmtraud Hnilica, Hagen
 
12.15 Uhr:     
§218 oder: Geschlecht vor Gericht. Die literarische Konstruktion von Opfern und Täter*innen in Gabriele Tergits Gerichtsreportagen
Juliane Blank, Saarbrücken
 
14.30 Uhr:      
›Unverbindliche Verbindungen‹: Zur Poetologie einer tragisch entfesselten Moderne in/mit Gabriele Tergits Käsebier erobert den Kurfürstendamm
 Annette Keck, München
 
15.15 Uhr:      
Erzählen von den Lagern des 20. Jahrhunderts in Tergits Generationenromanen Effingers und So war’s eben
Sandra Beck, Mannheim
 
16.30 Uhr:      
Gabriele Tergits Modernisierung des genealogischen Erzählens
Ulrike Vedder, Berlin
 
17.15 Uhr:     
Vom Abglanz der Oberfläche. Gabriele Tergits So war’s eben
Maren Lickhardt
 
22. Oktober – 3. Tag
 
09.30 Uhr:      
»Ach nö«. Tergits Gerichtsreportagen als kleine Form
Mona Körte, Bielefeld
 
10.15 Uhr:     
»Kaiserkron und Päonien rot«. Nachkriegsgärten und -blumen bei Langgässer, Saalfeld und Tergit
Moritz Baßler, Münster
 
11.30 Uhr:      
»Ich habe so vor mich hinerzählt …« Gabriele Tergits Memoiren Etwas Seltenes überhaupt
Thomas Wortmann, Mannheim
 
12.15 Uhr:     
Die Renaissance der Autorin Gabriele Tergit aus ihrem Nachlass
Nikola Herweg, Marbach
 
13.00 Uhr:      Schlussworte und Abreise
 
 

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Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Mark-Georg Dehrmann] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu