KONF: come (to) gather! Relationalität und Unabschließbarkeit des Versammelns | Dresden (14.-15.10.2022)

Julia Prager Discussion

come (to) gather! Relationalität und Unabschließbarkeit des Versammelns

Abschlusstagung des DFG-Netzwerkes Versammeln: mediale, räumliche und politische Konstellationen

Dresden, 14.-15.10.2022

Im Zeitraum von drei Jahren untersuchte das Wissenschaftliche Netzwerk anhand von Analysen konkreter Praktiken, Verfahren und Operationen des Versammelns (hierzu zählen wir skandieren, klatschen, spielen, bezeugen, predigen und beten ebenso wie story-telling, liken oder twittern, aber auch essen und schlafen) Wirkmechanismen und Formgebungen von Versammlungsphänomenen aus den Zusammenhängen Protest, Kunst, Populärkultur und Religion. Die Verbform des titelgebenden „Versammelns“ zeigt dabei die theoretische Perspektive dieses gemeinsamen, aber auch heterogenen Forschungsinteresses an: Um dem Anliegen des Forschungsverbunds eben als Netzwerk gerecht zu werden, wurde das Feld der Kulturtechniken zu einem immer neu auszuhandelnden common ground. Was das kulturtechnisch perspektivierte Forschen zu Versammlungsphänomenen im Netzwerk ausmacht, ist im Besonderen die Verlagerung des Fokus von der Ebene „der Versammlung“ auf die Ebene des „Versammelns“ – vom Begriffsfeld der Substantive zum Aktionsfeld der Verben. „Versammeln“ erscheint in seinen je situativ sich herstellenden Bezügen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Teilhabenden, (medialen wie kulturellen) Räumen und Zeiten, digitalen und analogen Umwelten somit als nicht still zu stellende Suchbewegung, die sich je ergebenden Relationen beschreibbar zu machen.

In unserer Abschlusstagung wollen wir dieses geteilte Forschen einem breiteren Publikum vorstellen und gemeinsam mit internationalen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen weiter diskutieren. Was im Zuge einer Kooperation mit Hellerau. Europäisches Zentrum der Künste präsentiert wird, ist gemäß der Anlage des Projekts kein Ergebnis im traditionellen Sinn. Vielmehr wollen wir zeigen, inwiefern die Perspektive einer unabschließbaren Suchbewegung vielversprechend erscheint, dem Komplex jedes Versammelns eben in seiner jeweiligen Unabschließbarkeit zu begegnen. Der Titel der Tagung versteht sich somit auch als Aufruf, diese Perspektive weiter aufzunehmen, zu teilen und neue Relationen zwischen Forschenden über die Begrenzung der Projektlaufzeit hinweg herzustellen.

Mit: Beate Absalon, Evelyn Annuß, Áron Birtalan, Alex Campolo, Valentin Dander, Silke Felber, Leon Gabriel, Fieke Jansen, Lars Koch, Bettine Menke, Sibylle Peters, Julia Prager, Martin Jörg Schäfer, Katia Schwerzmann, Johanna Zorn

Nähere Informationen und aktuelles Programm unter: https://tu-dresden.de/gsw/slk/germanistik/mwndl/kooperation/dfg-netzwerk-versammeln-1/veranstaltungen

Programm:

14.10.2022

Tillichbau Festsaal, Hauptcampus TU Dresden

10:15

Begrüßung

 

PANEL I: ERSCHEINEN – AUFTRETEN

10:30

Lecture Performance (Moderation: Martin Schäfer)

Sibylle Peters: „Versammlungen einberufen“

11:00

coffee break

11:30

Inputs (Moderation: Julia Prager)

Bettine Menke: „in-Erscheinung-treten“

Martin Jörg Schäfer: „Macht machen“

Leon Gabriel: „Durchlaufen, Teilen, Verzweigen: Auftreten in Danza y Frontera von Amanda Piña/nadaproductions“

14:00

Mittagspause

 

PANEL II: ENTDIFFERENZIEREN  – OPERIEREN VON MACHT

15:30

Inputs (Moderation: Silke Felber)

Evelyn Annuß: „dragging – kreolisieren“

Lars Koch: „skandieren“

Johanna Zorn: „eins werden“

Julia Prager: „ver-massen (‚nach‘ Einar Schleef)“

19:30

Gemeinsames Abendessen

 

 

15.10.2022

Hellerau. Europäisches Zentrum der Künste

 

PANEL III: DATAFYING – CLUSTERING

11:00

Inputs (Moderation: Valentin Dander)

Valentin Dander: „Sorting sorting: introductory notes on doings of digital data“

Fieke Jansen: tba

Katia Schwerzmann / Alex Campolo (hybrid): „Example-Making: Machine Learning’s Modes of Authority“

13:00

Mittagspause

 

PANEL IV: AFFIZIEREN –  ERREGEN

14:30

Performance (hybrid)

Áron Birtalan

15:30

coffee break

16:00

Inputs (Moderation: Katia Schwerzmann)

Silke Felber: „Berührt werden. Affekt und Kopräsenz im (post-)pandemischen Theater“

Beate Absalon: „aushandeln“

18:00

Podiumsdiskussion: Abstand-Nehmen. Situationen theatraler Begegnung

Fang Yun Lo, André Schallenberg u.a.

20:00

Abendprogramm: home away from home (Dokumentartheater/Hellerau)

 

 

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Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Lukas Büsse] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu