CFP: (verlängerte Einreichungsfrist: Frauen in der Drehbucharbeit, Wuppertal (31.07.2022)
Call for Papers für die Tagung Frauen in der Drehbucharbeit des Netzwerks Drehbuchforschung 2022 an der Bergischen Unitersität Wuppertal (11.–12. November 2022)
Abgabefrist für Abstracts verlängert bis 31. Juli 2022
Aktuelle Forschungen und Statistiken zu Film- und Medienindustrien in verschiedenen Kontexten zeigen, dass Frauen allgemein und besonders im Bereich des Drehbuchschreibens unterrepräsentiert sind. Auch in der Filmwissenschaft und Drehbuchforschung fanden sie oft wenig Beachtung. Die vierte Tagung des Netzwerks Drehbuchforschung fokussiert sich vor diesem Hintergrund genauer auf die Perspektiven und Rollen von Frauen, die Drehbücher (mit)entwickelten – vom Stummfilm bis zu aktuellen Medienproduktionen in einem digitalen Umfeld. Wer sind/waren diese Frauen? Welche Drehbücher wurden von ihnen verfasst, betreut oder beauftragt und welchen Einfluss haben/hatten sie in der Branche? Was zeichnet(e) sie in ihrer Produktionsästhetik aus? In welchen Genres und Produktionen sind weibliche Akteurinnen der Drehbucharbeit eher vertreten als in anderen?
Der Blick in die Filmgeschichte weist darauf hin, dass die aktuelle Unterrepräsentation von Frauen unter den Drehbuchautor*innen und in anderen Gewerken above the line nicht naturgegeben ist. So war im Stummfilm der Anteil von Frauen unter den Drehbuchautor*innen wesentlich höher als heute. Bekannte Beispiele aus der deutschen Filmgeschichte sind Jane Bess und Thea von Harbou. Viele solcher frühen Autorinnen sind heute aber weitgehend vergessen, insbesondere im deutschsprachigen Raum.
Neben historischen Perspektiven auf diese Drehbuchschreibenden interessieren uns gegenwärtige auf Formen und Bedingungen weiblicher Drehbucharbeit sowie auf Erzählstrukturen und Ästhetiken, die daraus hervorgehen. Die Drehbuchwerke und ihre Akteurinnen sollen auch im Kontext gesellschaftlicher und industrie-interner Strukturen betrachtet werden. Dabei gilt es, wissenschaftliche Konzepte und Theorien aus der Drehbuchforschung kritisch zu reflektieren. Neben und verknüpft mit weiblicher Drehbucharbeit will die Jahrestagung allgemeiner Gender- und Diversitätsfragen in der Drehbucharbeit bzw. intersektionale Zugänge zu dieser behandeln.
Mögliche Themen für Beiträge wären beispielsweise:
- Feministische, queere und transgender Perspektiven in der Drehbucharbeit
- Drehbuchförderungen und Quotendiskussion
- Sprache und Geschlecht im Drehbuch
- Historische und archivbasierte Studien zu weiblichen Drehbuchakteurinnen
- Weibliche, queere oder gendersensible Praktiken der Drehbucharbeit
- Konventionen und normativen Poetiken des Drehbuchschreibens und der mögliche Zusammenhang mit Genderfragen
- Weibliche Drehbucharbeit im digitalen Medienumfeld
- Drehbucheditionen und -publikationen zu Autorinnen
- Drehbuchautorinnen und Migration in Geschichte und Gegenwart oder
- Drehbuchautorinnen und Klassenzugehörigkeit.
Darüber hinaus sind Beiträge zu allen Bereichen der Drehbuchforschung willkommen. Die Drehbuchforschung ist interdisziplinär/-medial und transgenerisch/-disziplinär ausgerichtet, wodurch ausdrücklich Beiträge von (Nachwuchs)Forscher*innen aus allen geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereichen, wie z. B. der Medien-, Film-, Musik-, Literatur- und Editionswissenschaft wie auch von Praktiker*innen und aus der künstlerischen Forschung erwünscht sind.
Angestrebt ist eine Präsenzveranstaltung. Für die Reise- und Übernachtungskosten steht voraussichtlich ein begrenztes Budget für institutionell ungebundene Teilnehmende zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Themenvorschläge für 20- bis 25-minütige Vorträge, die in Form eines Abstracts von 300 Wörtern mit einem kurzen akademischen Lebenslauf eingereicht werden können. Bitte senden Sie diese bis zum 31. Juli 2022 an Kathrin Nühlen (nuehlen@uni-wuppertal.de).
Weitere Informationen zum Netzwerk Drehbuchforschung finden Sie unter https://drehbuchforschung.wordpress.com.
Florian Krauß (Siegen)
Christine Lang (Berlin/Leipzig)
Kathrin Nühlen (Wuppertal)
Pascal Rudolph (Potsdam)
Kerstin Stutterheim (Edinburgh)
Claus Tieber (Wien)
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Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Constanze Baum] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu
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