Geschlechterordnungen und Begehrenskonstellationen bilden ein konstitutives Zentrum der Gattung Idylle und ihrer Vorläufer, der antiken und frühneuzeitlichen Schäferdichtung. Während die geschlechtlichen Dimensionen von pastoral in der englischsprachigen Forschung unter Einbezug der ausdifferenzierten Theoriebildung rege diskutiert wurden, findet die Idylle in der deutschsprachigen Diskussion zum Verhältnis von Gattung und Geschlecht bisher allerdings kaum Berücksichtigung. Der Workshop möchte diese Lücke füllen und lädt dazu ein, diesem Verhältnis im 17. und 18. Jahrhundert nachzugehen. Im Mittelpunkt soll dabei die Frage stehen, in welcher Weise Idyllen und Schäfertexte Geschlecht(er) und Begehren konstruieren und wie sich solche Konstruktionen zu den kulturellen Kontexten verhalten, in denen sie entstehen.
Veranstaltungsort:
Schlaues Haus, Schlossplatz 16, 26122 Oldenburg
Programm:
8:30–9:00 Christian Schmitt (Oldenburg): Idylle und Geschlecht. Begrüßung & Einführung
9:00–10:00 Karin Peters (Mainz): Die unübersetzbare Revolte: Jorge de Montemayors Felismena (‚La Diana‘) und ihre europäische Rezeption
10:30–11:30 Jakob C. Heller (Halle): Schäferdichtung als Bühne der Keuschheit bei Philipp von Zesen
11:30–12:30 Kristin Eichhorn (Stuttgart/Paderborn): Wer gibt den ersten Kuss? Aufklärerische Liebes- und Geschlechterkonzepte im Schäferspiel des mittleren 18. Jahrhunderts
13:30–14:30 Jan Gerstner (Bremen): Augen und Ohren im Verborgenen. Das Geschlecht der Beobachtung in der Schäferdichtung
14:30–15:00 Abschlussdiskussion
Der wissenschaftliche Workshop ist an eine Lehrveranstaltung gekoppelt und findet, aufgrund begrenzter räumlicher Möglichkeiten, als nicht-öffentliche Veranstaltung statt. Für externe Zuhörer:innen stehen Einzelplätze zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse bis zum 22.06. an: christian.schmitt@uol.de
________________________________________________________________________________________________________________
Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt
Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Mark-Georg Dehrmann] betreut – editorial-germanistik@mail.h-net.msu.edu
0 Replies