Im Zentrum der Tagungsbeiträge stehen Fragen nach der Möglichkeit und Grenzen der feministischen Kritik, ihre Verlagerung von politischen Diskussionen und Machtkämpfen in soziale Netzwerke und der Entstehung des Netzfeminismus mit den Problemen der Verwässerung von feministischer Themen zu Gunsten von neoliberalen Idealen. Die Popkultur stellt hierbei Vorbilder der Leistungsgesellschaft zur Verfügung und unterfüttert das kulturelle Imaginäre eines angeblich paritär zugänglichen Anschlusses an die Gesellschaft durch das Internet. Feministische Botschaften und der Netzfeminismus dienen als Aufmerksamkeitsgeneratoren oder lassen sich als „Labeling“ instrumentalisieren, wobei sie gleichzeitig eine enorme Verbreitung in politischen Diskursen erfahren.
Datum: 2./3. Juni 2002
Ort: FernUniversität in Hagen Campus Berlin, Kurfürstendamm 21, 10707 Berlin
Veranstalter: In Kooperation mit Prof. Dr. Tanja Prokić von der Ludwig-Maximillians-Universität München richtet die von Jun.-Prof. Dr. Irina Gradinari geleitete Forschungsgruppe „Gender Politics“ der FernUniversität am 2. und 3. Juni die Tagung „Pop und Post. Feminismus im Zeitalter der Digitalisierung“ aus.
Programm
Donnerstag, 02.06.2022
13:00 – 14:00 Tanja Prokic (München)/Irina Gradinari (Hagen): Begrüßung & Einführung
14:00 – 15:00 Julia Bee (Siegen):Popularisierung queer/feministischer Wissensproduktion – Philosophy Tube und ContraPoints
15:30 – 16:30 Simon Strick (Potsdam): My Body My Choice – feministische Interferenzen auf den Querdenken-Demonstrationen
16:30 – 17:30 Laura Katharina Mücke (Wien): Mimesis | Kommunikation, Subversion | Affirmation, Anti | Immersion. Feministischer Protest auf TikTok
18:00 – 19:00 Isabell Otto (Konstanz): Gender Gaming – Playing TikTok
Freitag, 03.06.2022
10:00 – 11:00 Sergej Seitz (Innsbruck): Gender im ‚postfaktischen‘ Zeitalter: Sexualität und Wahrheit revisited
11:00 – 12:00 Carolin Rolf (Hagen): Do Vampires get their period? – Product-Placement in der Webserie Carmilla (CAN 2014 – 2016)
13:00 – 14:00 Elisa Linseisen (Wien): This is the Dawning of the Age of Apps. Post-Digitale Astrologie und Pop-Feminismus
14:00-15:00 Leopold Lippert (Münster)/ Chris Tedjasukmana (Mainz): „TCelebrating Unity, Solidarity, Health, and Wellness“: Neoliberale Diversität als Farce bei Apple Fitness+
15:30 – 16:30 Caterina Richter (Graz): Handle with CARE. Digitale Medienreflexionen der CARE-Arbeit deutschsprachiger Schriftsteller:innen
17:00 – 18:00 Jennifer Eickelmann (Hagen): #CreatorsForDiversity, oder: Der museale Kreativitätskomplex und die Paradoxien des algorithmisierten Involviertseins
18:00-19:00 Tobias Unterhuber (Innsbruck): „The war is over, the fights are not - Feminismus in Gameskultur und Game Studies nach Gamergate“
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