9. April 2022
Welches Bild sich Menschen vom Leben auf dem Land machen, hängt nicht zuletzt von den Blickwinkeln ab, die unterschiedliche Medien vermitteln. Im Buchhandel häufen sich derzeit Neuerscheinungen von Regionalkrimis, Dorfromanen und anderweitiger Literatur mit ländlichem Bezug. Juli Zehs Romane zum Leben auf dem Land, Unterleuten und Über Menschen, zählen dabei zu den viel gekauften, gelesenen und rezensierten Titeln. Welchen Aspekten der ruralen Räume werden Zehs Gesellschaftsromane gerecht, welches kritische Potential entfalten sie im Hinblick auf Lebensverhältnisse, Infrastruktur, Bildung, Kultur und Migration?
Die Online-Veranstaltung bietet einen ausführlichen analytischen Blick auf den früheren Roman Unterleuten von 2016 und nimmt dabei auch die Verfilmung im medialen Vergleich zum Text unter die Lupe. Ausgehend davon fragen wir nach der politischen Kultur im Dorf und der vielfach diskutierten Krise der Demokratie. Unter diesem Gesichtspunkt widmen wir ebenso einen Ausblick auf den jüngsten Roman Über Menschen von 2021. Neben literaturwissenschaftlichen Fachbeiträgen laden wir zu Fragen, weiteren Überlegungen und Diskussionen im gemeinsamen Gespräch ein.
Programm:
Begrüßung und Einführung
Dr. Sabine Zubarik, Dr. Kerstin Renz
Vortrag und Diskussion
Polyvalente Landsichten in Juli Zehs Roman Unterleuten und dessen ZDF-Adaption
Dr. Julia Stetter, Ruhr-Universität Bochum
Vortrag und Diskussion
Das Dorf als Brennpunkt der politischen Kultur. Juli Zehs Dorfromane und die Krise der Demokratie
Dr. Tilman Venzl, Universität Bielefeld
Gesprächsrunde
Dr. Kerstin Renz, Evangelische Akademie Bad Boll
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